Fußball:Premier-League-Chef hört auf

Lesezeit: 3 min

Von den Klubs zum Rückzug gedrängt: der bisherige Premier-League-Vorsitzende Gary Hoffman. (Foto: -/dpa)

Gary Hoffman war wegen der Übernahme von Newcastle United durch ein Konsortium aus Saudi-Arabien in die Kritik geraten. Russland Leichtathletik-Verband bleibt suspendiert. In der Formel 1 kommt es nach dem Mercedes-Protest in Katar zu einer Anhörung.

Meldungen im Überblick

Fußball, England: Der zuletzt in die Kritik geratene Premier-League-Chef Gary Hoffman gibt im Januar seinen Posten an der Spitze der englischen Fußball-Profiliga auf. Der 61-Jährige war wie der gesamte Ligaverband unter Beschuss geraten, weil er die Übernahme des Erstligisten Newcastle United durch ein Konsortium aus Saudi-Arabien genehmigt hatte. "Es war ein Privileg, die Premier League durch die vergangenen beiden Saisons zu führen", sagte Hoffman, der nur 18 Monate im Amt war. Hoffman habe die Liga "durch die herausforderndste Periode in ihrer Geschichte" geführt, hieß es in einer Mitteilung der Premier League. Die Kontroverse um Newcastle wurde darin nicht erwähnt.

Ein saudisches Konsortium, das maßgeblich vom saudi-arabischen Staatsfonds unter Kontrolle des höchst umstrittenen Kronprinzen Mohammed bin Salman beeinflusst wird, hatte Newcastle zuletzt für umgerechnet rund 350 Millionen Euro übernommen. Die Premier League winkte den Deal trotz vehementer Kritik von Menschenrechtsorganisationen durch.

Fußball, Corona: Der Sächsische Fußball-Verband (SFV) hat nach Erreichen der Überlastungsstufe im Freistaat den Landesspielbetrieb in allen Altersklassen ausgesetzt. Das teilte der Verband am Mittwoch auf seiner Homepage mit. Der SFV-Vorstand fasste bereits am 10. Oktober den Beschluss, dass der Spielbetrieb für die Dauer der Überlastungsstufe unterbrochen wird. Die Spiele auf Landesebene werden für das nächste Wochenende (19. bis 21. November) also vorerst abgesetzt. Ob die neue Coronaschutz-Verordnung einen verhältnismäßigen Spielbetrieb zulässt, bleibt laut SFV abzuwarten.

MeinungCorona-Management
:Hände weg vom Kindersport

Die Corona-Lage erfordert strengere Maßnahmen. Aber es wäre fatal, wenn diese erneut den Kinder- und Jugendsport beeinträchtigen würden.

Kommentar von Johannes Aumüller

Leichtathletik: Russland Leichtathletik-Verband Rusaf bleibt sechs Jahre nach Aufdeckung eines flächendeckenden Dopingsystems suspendiert. Dies beschloss der 53. Kongress des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics am Mittwoch. Bei der digitalen Versammlung stimmten 126 Delegierte bei 18 Gegenstimmen einem entsprechenden Antrag des WA-Councils zu. "Die wichtigen Meilensteine sind gesetzt. Die Taskforce hat zudem das Gefühl, dass diese Veränderungen eine neue Kultur bei Rusaf reflektieren", sagte Rune Andersen, Leiter der Russland-Taskforce des Weltverbandes.

Die Doping-Praxis der Vergangenheit werde abgelehnt und es gebe die Zusicherung, komplett sauber als vertrauenswürdiges Mitglied vorwärts zu gehen. Es gebe aber noch eine Reihe von Leuten, die diese neue Kultur nicht akzeptiert hätten. "Fortschritt ist gut, aber es ist noch viel zu tun. Die letzten Monate haben aber den Optimismus gestärkt", sagte Weltpräsident Sebastian Coe. "Wir bewegen uns in die richtige Richtung und sehen Licht am Ende des Tunnels." Russlands nationaler Verband ist seit November 2015 suspendiert.

Motorsport: Im Fall des Protests des Formel-1-Teams Mercedes gegen eine Entscheidung der Rennkomissare beim Grand Prix in Brasilien zugunsten von Red-Bull-Fahrer Max Verstappen kommt es in Katar zu einer Anhörung. Bei dem Termin am Donnerstag (17 Uhr Ortszeit/15 Uhr MEZ) in Doha soll in einer Videokonferenz erörtert werden, ob ein Nachprüfungsrecht besteht. Konkret geht es darum, ob "ein wesentliches und relevantes neues Element entdeckt wird, das den Parteien, die das Verfahren beantragen, zuvor nicht zur Verfügung stand", teilte der Motorsport-Weltverband Fia am Mittwoch mit.

Die Silberpfeile hatten am Dienstag nachträglich eine Überprüfung eines Zweikampfs zwischen Verstappen und Weltmeister Lewis Hamilton am Sonntag veranlasst. Der Red-Bull-Pilot hatte den Briten dabei neben die Strecke gedrängt. Als Grund für den Einspruch nannte Mercedes das Auftauchen neuen Beweismaterials, das den Rennkommissaren während des WM-Laufs nicht zur Verfügung gestanden habe. Sollte Verstappen nachträglich noch bestraft werden, könnte er womöglich in der Rennwertung nach hinten rutschen und so weitere Punkte auf Hamilton verlieren.

Wintersport: Ausnahme-Skirennfahrerin Mikaela Shiffrin bereitet der Klimawandel große Sorgen. "Ich habe Probleme damit, dass der Sport so viele Reisen erfordert", sagte die zweimalige Olympiasiegerin aus den USA mit Blick auf ihren CO2-Fußabdruck am Mittwochabend in einer Medienrunde. Shiffrin könne sich daher vorstellen, ihre Karriere irgendwann aus Gründen des Umweltschutzes zu beenden. Jahr für Jahr erlebe sie die Auswirkungen des Klimawandels in ihrer Heimat USA in Form von Waldbränden oder Schneestürmen. "Die Umwelt teilt uns auf diese Weise mit, dass wir etwas sehr falsch machen", sagte Shiffrin. Zuletzt hatte der Ski-Weltverband (Fis) angekündigt, bis 2022 klimapositiv werden zu wollen. Für Präsident Johan Eliasch aus Schweden habe es oberste Priorität, einen unmittelbaren und bedeutenden Einfluss auf die Nachhaltigkeit des Sports zu nehmen, hieß es.

Hockey: Der Deutsche Hockey-Bund (DHB) hat am Mittwoch den Kader für die Hallen-Europameisterschaft der Frauen vom 12. bis zum 16. Januar in Hamburg benannt. Im Aufgebot stehen in Lisa Altenburg, Viktoria Huse, Anne Schröder (alle Club an der Alster) und Franzisca Hauke (Harvestehuder HC) vier Hallen-Weltmeisterinnen von 2018. Als Trainer wird beim Turnier in der Hansestadt Florian Keller fungieren: "Ich bin kein Hallenspezialist, werde aber dabei sein und nach meinen Möglichkeiten das Team unterstützen", sagte Bundestrainer Xavier Reckinger. Bei der vergangenen EM war die DHB-Auswahl in Belarus auf Platz vier ohne Medaille geblieben. Für Hamburg kündigte Reckinger an: "Wir wollen den 2020 verlorenen Titel zurückerobern."

© sid, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Tennis
:Der letzte Pausengong

Roger Federer gibt ein Interview, das sich wie ein halber Rücktritt liest. Der Schweizer kehrt noch lange nicht auf den Platz zurück, selbst Wimbledon könnte er verpassen. Ohne Wunder geht's nicht mehr bei ihm - so ernst ist die Lage.

Von Gerald Kleffmann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: