CDU:Selbstverzwergung einer Volkspartei

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Winke, winke: Armin Laschet am Wahlabend, kurz davor hat er noch kühn behauptet, die Union habe einen "klaren Auftrag" zur Regierungsbildung erhalten. Die Frage ist nur, von wem? (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Die Union hat nicht nur die Senioren und den Mittelstand verloren, sondern auch ihre Selbstgewissheit. Am Tag nach der Wahl wird immer klarer, in welch desolatem Zustand die CDU ist.

Von Roman Deininger, Andreas Glas, Boris Herrmann und Robert Roßmann, Berlin/München

An der Fassade des Konrad-Adenauer-Hauses hängt auch am Tag danach noch ein großes Banner mit vier überdimensionalen Köpfen. Von links nach rechts sind da zu sehen: Konrad Adenauer, Helmut Kohl, Angela Merkel und: Armin Laschet. Es ist eine höchst seltsame Reihe. Drei dieser Personen haben insgesamt 46 Jahre lang aus dem Kanzleramt das Land regiert. Der Mann ganz rechts dagegen träumt noch davon, dort überhaupt jemals einziehen zu dürfen. Und spätestens seit der Bundeswahlleiter am frühen Montagmorgen das Ergebnis der Bundestagswahl bekannt gab, weiß man auch, dass es hier um ziemlich kühne Traumgefilde geht. Aber Laschet wäre nicht Laschet, wenn er jetzt höchst vorsorglich sein Bild aus der Ahnengalerie an der Fassade reißen ließe. Er ist offenbar wild entschlossen, um seinen Platz in der Geschichte zu kämpfen.

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