Bundesregierung:Kriegt Olaf Scholz noch die Kurve?

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Mehr klare Sprache, mehr Empathie: So wie Olaf Scholz in der Fraktion auftritt, soll künftig auch der "Draußen-Olaf" sein. (Foto: Markus Schreiber/AP)

Wütende Bauern, verärgerte Bürger, Unruhe in der SPD: Der Kanzler und seine Koalition stürzen in der Wählergunst ab. Jetzt rügt sogar Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Regierung.

Von Daniel Brössler, Georg Ismar, Nicolas Richter und Robert Roßmann, Berlin

Zumindest ein Vorwurf ist Olaf Scholz nicht zu machen. Ungeachtet der Bauernproteste, miserabler Umfragewerte und wachsender Unruhe in seiner SPD verfällt der Bundeskanzler nicht in Aktionismus. Abgesehen von der Kabinettssitzung am Mittwoch absolviert Scholz in der kommenden Woche nur zwei vorab verlautbarte Termine. Am Donnerstag empfängt er eine Abordnung von Karnevalisten im Kanzleramt, am Freitag nimmt er in München an der Trauerfeier für Franz Beckenbauer teil. So ruhig wie Scholz das Jahr anlaufen lässt, soll es allerdings nicht weitergehen. Den Mitgliedern der SPD-Fraktion hat er in einer dreistündigen, teils harten Aussprache während der Klausur zum Jahresauftakt versprochen, dass die Menschen ihren Kanzler von einer ungewohnten Seite kennenlernen werden - klar und kämpferisch.

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