Klimapolitik:Scholz verspricht zwei Milliarden Euro für Klimafonds

Klimapolitik: Bundeskanzler Olaf Scholz neben Außenministerin Annalena Baerbock am Mittwoch auf dem Petersberger Klimadialog in Berlin.

Bundeskanzler Olaf Scholz neben Außenministerin Annalena Baerbock am Mittwoch auf dem Petersberger Klimadialog in Berlin.

(Foto: MICHELE TANTUSSI/REUTERS)

Auf dem Petersberger Klimadialog in Berlin pflichtet der Bundeskanzler außerdem Außenministerin Baerbock bei: Es brauche "ein klares Ziel" für den globalen Ausbau erneuerbarer Energien.

Deutschland will zwei Milliarden Euro für den Grünen Klimafonds zugunsten ärmerer Länder bereitstellen. Das kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch beim Petersberger Klimadialog in Berlin an. Der Wandel zur Klimaneutralität müsse auch finanziert werden, erklärte Scholz bei seiner Rede zum Abschluss des internationalen Treffens.

Deutschland gibt damit nach Regierungsangaben als erster größerer Geber seinen Beitrag für die Finanzierungskonferenz bekannt, die Anfang Oktober in Bonn stattfindet. Die Gelder aus dem Fonds fließen an Schwellen- und Entwicklungsländer, die damit Klimaschutzprojekte finanzieren, sich an den Klimawandel anpassen und eine klimafreundliche Wirtschaft aufbauen sollen.

Bereits am ersten Tag des Petersberger Klimadialogs hatte Außenministerin Baerbock angekündigt, die Klimahilfe für ärmere Länder auf mindestens sechs Milliarden Euro jährlich aufzustocken, dafür allerdings keinen genauen Zeitplan genannt. "Einer der unerträglichsten Aspekte dieser Klimakrise", sagte Baerbock bei ihrer Abschlusserklärung am Mittwoch, sei die Ungerechtigkeit. "Am meisten leiden die Länder, die nicht zur Krise beigetragen haben."

Scholz und Baerbock fordern Ziel für Ausbau erneuerbarer Energien

Beide, Baerbock und Scholz, forderten auf dem Klimadialog die Vereinbarung eines weltweiten Ziels zum Ausbau erneuerbarer Energien. Denkbar sei etwa, dass sich die Staatengemeinschaft zu einer Verdreifachung des Ausbaus von Strom aus Wind und Sonne bis zum Jahr 2030 verpflichte, sagte Scholz. Baerbock hatte sich bereits generell für ein globales Ziel dieser Art ausgesprochen. Nur gemeinsam sei das vereinbarte 1,5-Grad-Ziel noch erreichbar.

Auch der designierte Präsident der kommenden Weltklimakonferenz, Dubais amtierender Industrieminister Sultan Ahmed al-Dschaber, bekannte sich wie Scholz und Baerbock zum Ausbau erneuerbarer Energien. Er nannte ähnliche Zahlen wie Scholz und versprach, die Kapazität erneuerbarer Energien bis 2030 zu verdreifachen und bis 2040 noch einmal zu verdoppeln.

Auf dem Petersberger Klimadialog berieten bis Mittwochmittag Vertreterinnen und Vertreter von mehr als 40 Staaten über weitere Schritte, um die Pariser Klimaziele von 2015 zu erreichen, einschließlich des 1,5-Grad-Ziels. Die Konferenz gilt als Vorbereitung für die Weltklimakonferenz COP28, die in diesem Jahr vom 30. November bis 10. Dezember in Dubai stattfinden wird.

Gekoppelt mit ihrer Rolle als Gastgeber für die kommende Weltklimakonferenz, waren die Arabischen Emirate in diesem Jahr Mitausrichter des Petersberger Dialogs. In den letzten Jahren fand der Dialog stets in Berlin statt, namensgebend ist allerdings der ursprüngliche Veranstaltungsort, der Petersberg in Bonn.

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