Einrichtungsbezogene Impfpflicht:"Wer denkt eigentlich an die alten Menschen, die in den Betten liegen?"

Lesezeit: 5 min

Gesundheitsminister Lauterbach sagt: Dass möglicherweise Menschen sterben, weil in Heimen Ungeimpfte arbeiten, sei "in keiner Weise akzeptabel". (Foto: Oliver Berg/dpa)

Von Mitte März an sollen nur noch vollständig Geimpfte oder Genesene in Pflegeheimen und Kliniken arbeiten dürfen. Doch schon jetzt klagen einige: Dann gehen uns die Pfleger aus. Was ist dran an dem Vorwurf?

Von Kathrin Müller-Lancé und Rainer Stadler, München

Am Mittwoch war Helmut Wallrafen, Leiter der Sozial-Holding Mönchengladbach, zu Besuch bei einer alten Dame. Sie lebt in einem der sieben Pflegeheime der städtischen Holding und hatte ihren 100. Geburtstag. Doch statt zu feiern, musste sie den Tag in der Quarantänestation verbringen - Corona. "Milder Verlauf, Gott sei Dank", sagt Wallrafen. Die Frau sei geboostert, wie alle Bewohnerinnen und Bewohner seiner Einrichtungen. Zu ihrem Geburtstag durfte sie dennoch nur zwei Angehörige empfangen, so sind die Vorschriften. "Das ist natürlich bitter", sagt Wallrafen, "da wird man schon mal 100 - und dann das." Er warf einen Ganzkörperschutzanzug über, um der Frau wenigstens einen großen Blumenstrauß zu überreichen.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusZweite Booster-Impfung
:Noch eine Spritze?

Die Ständige Impfkommission empfiehlt jetzt auch eine vierte Impfung - allerdings nicht für jeden. Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Von Christina Berndt

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: