Coronavirus in Deutschland:Inzidenz steigt auf 14,3

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Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit knapp drei Wochen an. Das Robert-Koch-Institut registriert 958 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. Söder und Schwesig fordern strengere Regeln für Reiserückkehrer.

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit knapp drei Wochen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Montagmorgen liegt sie bei 14,3 - am Vortag betrug der Wert 13,8 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 958 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 546 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden drei Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche war es ein Todesfall gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 756 856 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. (26.07.2021)

Söder und Schwesig fordern strengere Regeln für Reiserückkehrer

Angesichts steigender Corona-Neuinfektionen inmitten der Feriensaison gibt es Forderungen nach schärferen Regeln für Reiserückkehrer. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder schlägt vor, solche Regeln bereits von 1. August an gelten zu lassen, und nicht erst von 11. September an wie bisher geplant. "Eine Quarantäne-Verordnung erst nach den Ferien ergibt keinen Sinn", sagte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) der Augsburger Allgemeinen. Man brauche bundesweit einheitliche Regeln. Dazu müsse man die bislang für Ende August geplante Ministerpräsidentenkonferenz vorziehen.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) äußert sich ähnlich. "Bei der Rückkehr aus einem Risikogebiet sollten zwei Tests und eine Quarantäne bis zum zweiten Test verpflichtend sein", sagte sie dem Handelsblatt. Nur ein Test bei der Rückkehr sei nicht aussagekräftig genug.

Der Präsident des Weltärztebundes, Ulrich Montgomery, warnt vor einem Infektionsanstieg durch Reiserückkehrer aus Spanien und Italien. Der Viren-Eintrag durch jüngere Urlauber, die oft noch nicht zwei Mal geimpft seien, werde steigen, sagte er der Rheinischen Post. Dem müsse man "mit konsequenter Quarantäne für ungeimpfte Reiserückkehrer" begegnen. (25.07.2021)

Laschet gegen Einschränkungen für Ungeimpfte

Nach einem Interview von Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) diskutiert Deutschland erneut über das Thema Impfpflicht. Es gebe zwei Argumente für die Impfung, hatte Braun der Bild am Sonntag gesagt: Die Impfung schütze zu 90 Prozent vor einer schweren Corona-Erkrankung. "Und: Geimpfte werden definitiv mehr Freiheiten haben als Ungeimpfte. Um die vierte Welle zu brechen, könne es nötig sein, "das gewisse Angebote wie Restaurant-, Kino- und Stadionbesuche selbst für getestete Ungeimpfte nicht mehr möglich wären, weil das Restrisiko zu hoch ist."

Der Kanzlerkandidat der Union, Armin Laschet, lehnt Einschränkungen für Ungeimpfte dagegen ab. "Ich halte nichts von Impfpflicht und halte auch nichts davon, auf Menschen indirekt Druck zu machen, dass sie sich impfen lassen sollen", sagte der CDU-Chef im Sommerinterview des ZDF. Das Ziel müsse sein, die Pandemie so zu bekämpfen, dass alle Freiheits- und Grundrechte wieder in Kraft gesetzt werden. Dafür sei eine hohe Impfquote wichtig. "Wenn wir dann im Herbst sehen, die Impfquote ist immer noch viel zu niedrig, finde ich, muss man dann weiter nachdenken. Aber nicht jetzt", sagte Laschet.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte auf SZ-Anfrage, im Herbst, wenn steigende Fallzahlen drohten, werde "nichts anderes übrigbleiben, als den Zutritt zu Räumen, wo viele Leute eng zusammenkommen, auf Genesene und Geimpfte zu beschränken". Die Diskussion darüber müsse jetzt geführt werden. "Das ist keine Debatte für die heiße Phase des Bundestagswahlkampfs."

Grünen-Parteichef Robert Habeck lehnt zwar eine Impfpflicht ab, sieht aber kein Problem darin, dass Geimpfte mehr Freiheitsrechte genießen. "In dem Moment, wo allen Menschen ein Impfangebot gemacht worden ist, sieht Solidarität so aus: Man muss sich nicht impfen lassen, aber kann nicht damit rechnen, dass alle anderen auf ihre Freiheit verzichten, weil man sich nicht hat impfen lassen", sagte Habeck den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Für diejenigen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen könnten, müsse es Ausnahmen geben. (25.07.2021)

Kommunen fordern Fahrplan für möglichen weiteren Lockdown

Die Kommunen appellieren an Bund und Länder, einen weiteren Corona-Lockdown im Herbst zu verhindern. Ein Lockdown wäre verheerend für die Menschen, aber auch für die Wirtschaft, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Viele Bürgerinnen und Bürger würden eine solche Maßnahme kaum akzeptieren, meinte er. Bund und Länder müssten sich zeitnah darauf verständigen, welche Maßstäbe wann und wo gelten für weitere Einschränkungen im Herbst.

Ausschlaggebend müssten die Inzidenz, aber auch die Belastung der Krankenhäuser sein. "Das sollte bundeseinheitlich zwischen den Ländern vereinbart werden", forderte Landsberg. "Wir müssen vermeiden, dass in einem Land die Restaurants wieder schließen, weil die Inzidenz über 100 steigt und in einem anderen Land dies schon bei 50 oder erst bei 150 erfolgt." (25.07.2021)

Ganz Spanien und die Niederlande nun Hochinzidenzgebiet

Die Bundesregierung hat ganz Spanien und die Niederlande wegen hoher Corona-Infektionszahlen in der Pandemie zum Hochinzidenzgebiet erklärt. Die Einstufung gelte von Dienstag an, teilte das Robert-Koch-Institut mit. Damit gilt für Einreisende oder Reiserückkehrer eine zehntägige Quarantänepflicht, sofern sie nicht geimpft oder von Corona seit höchstens sechs Monaten genesen sind. Bei Hochrisikogebieten kann ein vorgelegter Negativtest erst nach fünf Tagen von der Quarantänepflicht befreien.

Bei der Einreise aus einem einfachen Risikogebiet sind die Einreiseregeln nicht ganz so streng: Es muss ein Meldeformular ausgefüllt und spätestens bis 48 Stunden nach der Einreise ein negatives Testereignis vorgelegt werden. Für vollständig Geimpfte und Genesene entfällt diese Pflicht.

Als einfache Risikogebiete gelten künftig die Länder Dänemark (mit Ausnahme von Grönland), Irland, Malta und Monaco sowie die Regionen Korsika, Okzitanien, Provence-Alpes-Côte d'Azur und das Übersee-Département Martinique in Frankreich.

Georgien gilt als bereits von Sonntag an als Hochrisikogebiet. Nach der Einstufung zum Hochinzidenzgebiet durch Deutschland hat Spanien betont, dass die Zahl der Corona-Neuinfektionen nicht mehr das Maß aller Dinge sein könne. Für die Einschätzung des Corona-Risikos müssten auch andere Größen wie die Lage in den Krankenhäusern und der Stand der Impfkampagne berücksichtigt werden, hieß es am Freitag aus Regierungskreisen in Madrid. Eine offizielle Stellungnahme gab es zunächst nicht. Es handele sich um die souveräne Entscheidung eines anderen Landes, die man nicht kommentieren wolle, hieß es.(23.07.2021)

Hunderte müssen nach Disco-Besuch in Quarantäne

Wegen zweier Corona-Fälle sollen in Aachen etwa 900 Besucher einer Discothek in Quarantäne. Das Gesundheitsamt weiß allerdings nicht, wer. Denn die hinterlegten Kontaktdaten seien "oft unleserlich" gewesen, teilte das Gesundheitsamt mit, die Nachverfolgung der Kontaktpersonen scheitere "am Zustand der Liste". Daher fordert das Amt nun alle, die am vergangenen Freitag oder Samstag in der Disco "Apollo" waren, dazu auf, sich sofort in Quarantäne zu begeben. "Man darf nicht noch schnell ein letztes Mal einkaufen gehen oder an anderen Treffen mit Freunden teilnehmen", sagte Gesundheitsdezernent Michael Ziemons. Am Freitag und am Samstag waren jeweils etwa 450 Menschen in der Disco feiern - und unter ihnen auch jeweils eine infizierte Person.

Wegen eines mit dem Coronavirus infizierten Besuchers könnten auch in Osnabrück mehr als 400 Menschen in Quarantäne geschickt werden. Das hänge davon ab, welche Virus-Variante der Discobesucher gehabt habe, sagte eine Stadtsprecherin am Freitag. Bei der Delta-Variante seien die Geimpften und Genesenen von der Quarantäne ausgenommen, bei der ansteckenderen Gamma-Variante müssten auch sie in Quarantäne. Die Bestimmung des Virustyps sei vom Labor noch nicht abgeschlossen. Insgesamt hatten den Angaben zufolge etwa 405 Menschen aus der Region Osnabrück mit dem aus dem Landkreis Vechta stammenden Besucher Kontakt. In der Nacht vom vergangenen Samstag auf Sonntag hatten sich in der Discothek 1370 Menschen per App registriert. (23.07.2021)

Apotheken stoppen Ausgabe von Impfzertifikaten

Apotheken in ganz Deutschland können seit Mittwoch keine Corona-Impfzertifikate mehr ausstellen. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) teilte am Donnerstag mit, dass die Ausstellung von Zertifikaten in Rücksprache mit dem Bundesgesundheitsministerium gestoppt worden sei. Dem Handelsblatt sei es gelungen, "mithilfe von professionell gefälschten Dokumenten" auf dem DAV-Server einen Gastzugang für einen nicht existierenden Apothekeninhaber zu erzeugen; mit diesem seien dann zwei Impfzertifikate ausgestellt worden. Aktuell würden deshalb die angemeldeten Betriebsstätten einer Überprüfung unterzogen. Doch gebe es bislang keine Hinweise auf andere unberechtigte Zugänge.

Das Handelsblatt teilte auf Anfrage mit, es sei richtig, dass das Blatt eine gravierende Sicherheitslücke bei der Erstellung digitaler Impfnachweise aufgedeckt habe. "Jedoch hat nicht das Handelsblatt selbst sich einen Zugang zum System verschafft; zwei IT-Sicherheitsspezialisten haben die Schwachstelle offengelegt und damit demonstriert, dass es bei dem Portal deutliche Mängel gibt", sagte eine Verlagssprecherin.

Wann die Apotheken wieder Impfzertifikate ausstellen können, steht nach Angaben des DAV noch nicht fest. Es sei aber davon auszugehen, dass die mehr als 25 Millionen Impfzertifikate, die bisher ausgestellt worden seien, alle von rechtmäßig registrierten Apotheken stammen. (22.07.2021)

Schärfere Corona-Regeln in Nordrhein-Westfalen

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat eine Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen angekündigt. Die Sieben-Tage-Inzidenz liege bei 14,4 (Donnerstag) mit steigender Tendenz. "Ab Montag gilt daher vermutlich für das Land wieder die Inzidenzstufe 1 mit ersten zusätzlichen Schutzmaßnahmen", sagte Laumann dem Kölner Stadt-Anzeiger. Während es in der Inzidenzstufe null keine Kontaktbeschränkungen gibt, sind in der Stufe 1 Treffen im öffentlichen Raum ohne Test für Angehörige aus fünf Haushalten erlaubt. In einzelnen Städten und Kreisen gilt Stufe 1 bereits, weitere Kommunen folgen ab Freitag.

"Wir werden jetzt in den nächsten Wochen genau anschauen, welche Dynamik der Infektionsanstieg erreicht und auch welche Auswirkungen die steigenden Inzidenzen auf die Belegung der Krankenhäuser haben", sagte Laumann. (22.07.2021)

Schleswig-Holstein lockert

Von kommenden Montag an sind in Schleswig-Holstein wieder größere private Treffen mit bis zu 25 Personen erlaubt. Bislang dürfen sich im Norden nur maximal zehn Menschen aus ebenso vielen Haushalten treffen. Kinder unter 14 Jahren, Genesene und Geimpfte zählen jeweils nicht dazu.

Mit der neuen Corona-Verordnung, die das Landeskabinett jetzt beschlossen hat, gibt es eine Reihe weiterer Erleichterungen: keine Testpflicht mehr für den Besuch von Innenräumen in Restaurants, keine Begrenzung der Teilnehmerzahl bei Feiern und Empfängen. Auflagen wie eine maximale Auslastung von 50 Prozent gelten aber weiter. Wer im Hotel übernachten will, muss weiter einen negativen Test nachweisen, der höchstens 48 Stunden alt ist. Es wird aber kein Folgetest mehr benötigt. Auf Schiffen muss man draußen keine Maske mehr tragen. Die verbliebenen Testpflichten beim Sport sowie bei Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe fallen künftig weg. (22.07.2021)

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