Warnstreiks in München:Alle U-Bahnen außer Betrieb, viele Busse unregelmäßig

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Auch für den Freitag hat Verdi die MVG-Beschäftigten zum Warnstreik aufgerufen. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Am zweiten Streiktag im Münchner Nahverkehr sind nur einige Busse unregelmäßig unterwegs. Ab 1.30 Uhr sollen die Nachtlinien bei Bus und Tram allerdings wieder fahren, Samstagmorgen ab 4 Uhr sind laut MVG dann alle Bahnen planmäßig unterwegs .

An diesem Freitag sind die Beschäftigten der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) den zweiten Tag in Folge zum Warnstreik aufgerufen. Die U-Bahn und die Trambahnen standen zu Betriebsbeginn still, weil nicht genügend Fahrer da waren. Die Linie U6 nahm gegen 8 Uhr den Betrieb auf, wie die MVG mitteilte. Inzwischen ist der Betrieb allerdings wieder eingestellt.

Die Linie 20 war immerhin bis 20 Uhr in Betrieb. Die übrigen Linien sind eingestellt. Außerdem ist etwa die Hälfte geplanten Busse im Einsatz. Auf den meisten Linien fahren sie in unregelmäßigem Takt. Auf diesen Buslinien herrscht derzeit kein Betrieb: X30, 58/68, 153, 159, 176.

Ab circa 1.30 Uhr sollen nach Planung der MVG möglichst alle Nachtlinien bei Bus und Tram wieder fahren.

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Die Arbeitsniederlegungen werden voraussichtlich noch bis zum frühen Samstagmorgen (vier Uhr) andauern. Ab etwa vier Uhr sollen dann alle U-Bahnen, Buse und Tram-Linien wieder vollständig nach Fahrplan fahren. Über die aktuelle Situation informiert die MVG auf ihrer Website und in der MVG-App.

Die S-Bahn, die von der Deutschen Bahn betrieben wird, ist von dem Streik nicht betroffen. Jedoch wurde die Stammstrecke am Morgen wegen eines Notarzteinsatzes zwischen Ostbahnhof und Pasing gesperrt. Die Innenstadt konnte nicht angefahren werden, teilweise wurden Züge wie die zum Flughafen verkehrende S8 um die Stammstrecke herumgeleitet. Die Sperrung dauerte etwa zwei Stunden an. Gegen 10 Uhr normalisierte sich die Lage bei der S-Bahn wieder.

Am Donnerstag hatten sich zahlreiche Beschäftigte der Verkehrsgesellschaft an dem von Verdi ausgerufenen Streik beteiligt. Der U-Bahn- und Tram-Verkehr kam fast vollständig zum Erliegen. Nur die U6 fuhr am Vormittag, die Tram 20 zwischen Moosach und Stachus blieb den ganzen Tag über in Betrieb. Bei den Buslinien fielen einige wenige ganz aus, die meisten wurden bedient, wenn auch in ausgedünnter Form.

Auch in Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt, Bamberg und Bayreuth hat Verdi am Freitag zu ganztägigen Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr aufgerufen. Im Falle Nürnbergs wird das auch Auswirkungen auf Erlangen und Fürth haben.

Wertstoffhöfe in München sind bis Samstag geschlossen

Zudem gibt es zahlreiche Warnstreiks im öffentlichen Dienst. Sie betreffen am Freitag unter anderem die Müllabfuhr und die Wertstoffhöfe in München. Alle Wertstoffhöfe des AWM sowie das Gebrauchtwarenkaufhaus Halle 2 sind bis einschließlich Samstag geschlossen. Auch die Tonnenleerung wird den Angaben zufolge am Freitag größtenteils ausgesetzt. Das Wertstoff- und das Giftmobil und die Sperrmüllabholung fahren nicht.

Verdi fordert in den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst und der Nahverkehrsbetriebe 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Zudem setzt sich die Gewerkschaft dafür ein, dass die Angestellten der MVG, die bislang nach einem Haustarif bezahlt werden, künftig nach dem bayernweit gültigen Tarifvertrag für den Nahverkehr bezahlt werden.

Am Freitag hat zudem die Klimabewegung "Fridays for Future" von zwölf Uhr an auf dem Münchner Odeonsplatz demonstriert. Auch die Streikenden der MVG beteiligen sich an der Protestkundgebung. Insgesamt waren gut 25 000 Menschen zu der Demonstration gekommen.

Die nächsten Streiks im öffentlichen Dienst drohen bereits in der kommenden Woche. Vor allem den Ausstand der Kita-Beschäftigten am Mittwoch dürften viele Eltern in München zu spüren bekommen.

© SZ/gal/vewo/amm/berk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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