Einen passenderen Song hätten sie sich zum Start ihres Demozugs nicht aussuchen können. Die Endzeithymne "Hurra die Welt geht unter" von K.I.Z. als musikalische Untermalung einer Klimademo mag zwar nicht sonderlich originell sein, aber sie gibt ironisch wieder, was die - meist jungen - Demonstrantinnen und Demonstranten hier denken: Wenn jetzt nicht mehr in Sachen Klimaschutz geschieht, geht's dahin.
Es ist viel los an diesem Freitagnachmittag: Bis zu 25 000 Menschen haben sich nach Polizeiangaben am Odeonsplatz als Teil des globalen Klimastreiks versammelt. Nach Angaben der Veranstalter waren es 32 000, wahrscheinlich liegt die tatsächliche Anzahl wie so oft irgendwo in der Mitte. Aber ganz gleich wie viele es nun wirklich waren: Die hohe Beteiligung zeigte, dass der Klimaschutz das Anliegen vieler ist. Eindeutig auch die Botschaften auf den Plakaten: "Ganz dünnes Eis", "Planet first" und ähnliches.

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Schon am Mittag ging es am Odeonsplatz los, dann startete der Zug die Brienner Straße entlang Richtung Königsplatz und über die Ludwigstraße wieder zurück. Zusammengeschlossen hatten sich für die Demo die Klimabewegung "Fridays for Future", das Antikapitalistische Klimatreffen und die Gewerkschaft Verdi, die am Donnerstag und Freitag zum Streik im Nahverkehr aufgerufen hatte. Nur mit besseren Bedingungen finde sich mehr Personal für den ÖPNV, der eine zentrale Bedeutung für die Mobilitätswende einnimmt, so die Botschaft. Auch viele andere Organisationen zeigten am Freitag Flagge.
Es ist viel Kritik an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zu hören, der weiterhin Autobahnen ausbauen lässt. Genau das aber müsse sofort gestoppt werden, sagen die Klimaaktivisten. Stattdessen brauche es mehr Geld für den Ausbau des ÖPNV. Oder, wie es die jungen Leute vor der Feldherrnhalle skandieren: "Autos raus!"