München heute:Pandemieleugner laufen sich warm für den Herbst / Start der European Championships

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Demonstranten ziehen durch die Münchner Dienerstraße. (Foto: Martin Bernstein)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Martin Bernstein

Noch vor einem halben Jahr wollten sie sich als "Impfpflicht-Gegner" titulieren lassen. Selbst "Impfgegner" erschien ihnen zu hart, geschweige denn "Pandemieleugner". Da fühlten sie sich komplett falsch verstanden... Inzwischen bezeichnen sich manche als "Klardenker", wenn sie Mittwoch für Mittwoch mit Trommelwirbel durch die Münchner Innenstadt oder durch die Stadtviertel ziehen. - Ach, die gibt's noch, wird nicht selten erstaunt gefragt, wer über diese Münchner Szene und ihre Aufmärsche berichtet.

Ja, es gibt sie noch: mit Autokorsos und Kleinstveranstaltungen vor maximal zehn Zuhörern, mit so genannten Mahnwachen und Mittwochsumzügen, an denen sich 700 bis 1000 Personen beteiligen. Dass auch das in einer Millionenstadt nicht viel ist für eine Gruppierung, die für sich in Anspruch nimmt, "Demokratischer Widerstand" zu sein, geben selbst deren Sprecher zu. Doch Widerstand wogegen eigentlich? Das ist den Organisatoren mittlerweile fast schon egal, wenn es nur ins verschwörungsideologisch geprägte Weltbild passt - und neue Anhänger bringt.

Wer die Auftritte verfolgt und mehr noch die begleitenden Veröffentlichungen, insbesondere im Messengerdienst Telegram, der erkennt schnell: Das Themenspektrum wird gerade massiv erweitert. Nicht nur gegen jede Form staatlichen Infektionsschutzes wird jetzt agitiert, sondern auch gegen Russland-Sanktionen. Gegen Unterstützung der Ukraine. Gegen den Stopp für Nord Stream 2. Gegen internationale Organisationen. Und vor allem gegen Ärzte, Polizisten, Medien, Politiker... Wüste Beschimpfungen, Beleidigungen, Hetze sind Stilmittel. Wer die Szene jetzt, im Sommer in München, beobachtet, bekommt eine Vorstellung davon, warum Verfassungsschützer mit Sorge vor einem heißen Herbst warnen. (SZ Plus)

DER TAG IN MÜNCHEN

Affenpocken: So ist die Lage in München Insgesamt sind bisher 160 Fälle in der Stadt bekannt. Die meisten Erkrankten hätten einen milden Verlauf, berichtet ein Infektiologe am Klinikum rechts der Isar. Geimpft werden derzeit nur Risikogruppen.

Jugendliche wollen Mordverdächtigen mit Gewalt befreien Bei der Festnahme eines 16-Jährigen, der am Wochenende einen jungen Coburger erstochen haben soll, kommt es in der Messestadt Riem zu Tumulten. 20 Personen attackieren die Polizisten, auch mit Pfefferspray.

Erst mal schauen, was es gratis gibt Ob Oberschleißheim, Königsplatz oder Olympiapark: Zum Start der European Championships halten sich die zahlenden Zuschauer noch zurück - manchen sind die Ticketpreise auch zu hoch. (SZ Plus)

Auch Frauen sollen in München oben ohne schwimmen dürfen Die grün-rote Stadtregierung macht sich dafür stark, dass künftig alle in den Bädern ohne Oberteil ins Wasser dürfen.

Sozialer Wohnraum statt teurer Villen Die grün-rote Rathauskoalition appelliert an den Freistaat, seine Grundstücke in Hartmannshofen vergünstigt an die Stadt abzutreten und nicht gegen ein Höchstgebot zu verkaufen.

Wie sieht das Windkraft-Potenzial in der Stadt aus? Kleine Windkraftanlagen auf Hausdächern rentieren sich selten: Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie der Stadt München. Bei Hochhäusern verhält es sich aber anders.

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