Kino:Der Himmel über München

Lesezeit: 2 min

Neben aktuellen Hollywoodhits ist beim Open-Air-Kino am Königsplatz auch Deutsches im Angebot: Zum Kinohit "Sonne und Beton" am 10. August haben sich Regisseur David Wnendt und seine Darsteller angesagt. (Foto: Constantin Film)

Das größte Open-Air-Kino der Stadt ist zurück: Am Königsplatz werden wieder Filme gezeigt.

Von Josef Grübl

Gefühlt ist am Königsplatz ja ständig etwas los - zumindest im Sommer, wenn wie zuletzt Stars wie Peter Gabriel, Hubert von Goisern oder Kiss Konzerte geben, wenn Sportevents stattfinden oder die Jugend "Oben Ohne" feiert. Im Grunde ist das auch im Sinne der Erfinder: König Ludwig I. ließ den Platz errichten für kulturelles Leben, bürgerliche Ideale, katholisches Christentum, königliche Verwaltung und Militär. Letzteres hat zwei Jahrhunderte später keinen so großen Stellenwert mehr, zumindest im Stadtbild - für Katholisches und Königliches gibt es ebenfalls eigene Orte. Auf Kultur können sich die Bürger von heute aber noch einigen.

Auf die wohl populärste Kulturform unserer Zeit dagegen nicht: Am Königsplatz ist schon seit langem kein Platz mehr für Kino. Genauer gesagt gab es hier 2016 zum letzten Mal Filmaufführungen unter freiem Himmel. Zwei Jahrzehnte lang konnte man zwischen Propyläen, Glyptothek und Staatlicher Antikensammlung Filme sehen, an guten Abenden kamen mehr als 10 000 Menschen. An nicht so guten Abenden fielen die Vorstellungen sprichwörtlich ins Wasser. Das Risiko war also groß, die Konkurrenz auch - und die Suche nach Sponsoren wurde immer schwieriger. Vor sieben Jahren rollten die Veranstalter die Großleinwand für immer ein.

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Jetzt aber erlebt das Kino am Königsplatz ein Comeback: Ab 9. August kehrt das kulturelle Leben in Form von Filmaufführungen zurück, gezeigt werden mehr Titel denn je. Anders als bisher stehen nun drei Filme pro Tag auf dem Spielplan, um 16 Uhr und 18 Uhr werden Kinder- und Familienfilme wie "Der Räuber Hotzenplotz", "Paddington" oder "Neue Geschichten vom Franz" aufgeführt: Dafür gibt es einen abgesperrten Bereich, das Publikum schaut auf einen kleineren, tageslichttauglichen LED-Bildschirm.

Ebenfalls ab 16 Uhr gibt es einen Biergarten, mit Live-Musik und Food Trucks. Abends ab 20 Uhr geht es los mit dem Hauptprogramm, die Filmvorführungen starten gegen 21.30 Uhr. Die bespielte Fläche ist kleiner als vor sieben Jahren: "Maximal 5000 Leute pro Abend", könnten sie begrüßen, sagt Michi Inzinger, der mit seinem Partner Simon Pirron dieses Open-Air organisiert. Das ist trotzdem riesig, der mit Abstand größte (Freiluft-)Kinosaal der Stadt.

Zum Auftakt am 9. August gibt es "Rehragout-Rendezvous" - am neuen Eberhofer-Film kommt derzeit eben kaum jemand vorbei. In den Tagen darauf sind aktuelle Hollywoodhits zu sehen, Komödien wie "No Hard Feelings" oder Actionfilme wie "Indiana Jones und das Rad des Schicksals". Auch Deutsches ist im Angebot: Zum Kinohit "Sonne und Beton" (am 10. August) haben sich Regisseur David Wnendt und seine Darsteller angesagt, zur Premiere der Komödienfortsetzung "Enkel für Fortgeschrittene" am 16. August werden Maren Kroymann, Heiner Lauterbach und Barbara Sukowa erwartet. Und wer kostenlos auf den Königsplatz will, ist ebenfalls willkommen: Am 13. August wird die Beziehungskomödie "Caveman" gezeigt, die Gratis-Tickets dafür gibt es online.

Kino am Königsplatz , Mi., 9. Aug., bis Mi., 16. Aug., täglich ab 16 Uhr, Königsplatz München

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