Vor zweieinhalb Jahren eröffnete Andreas Kleinerts Spielfilm "Lieber Thomas" die deutsche Reihe beim Filmfest München, ein Jahr später triumphierte er beim Deutschen Filmpreis mit neun Auszeichnungen, unter anderem für den besten Film, die beste Regie oder den besten Hauptdarsteller (Albrecht Schuch). Was man in diesem tollen Künstler-Biopic über Thomas Brasch fast etwas übersehen konnte: Der Mann war nicht nur Schriftsteller, sondern machte auch Filme.
Das Filmmuseum widmet dem Regisseur und Drehbuchautor Thomas Brasch nun eine kleine Reihe. Zur Einstimmung gibt es Kleinerts "Lieber Thomas" zu sehen, in den Tagen darauf die eigenen Filme des 2001 im Alter von nur 56 Jahren in Berlin verstorbenen Künstlers. In seinem Regiedebüt "Engel aus Eisen" erzählte er 1981 die Berliner Räubergeschichte der jugendlichen Gladow-Bande, dafür erhielt er beim Bayerischen Filmpreis die Auszeichnung für die beste Erstlingsregie - und brüskierte in seiner Dankesrede den damals anwesenden Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß.
Ein Jahr später drehte er mit seiner Lebensgefährtin Katharina Thalbach und mit Bernhard Wicki "Domino", die Geschichte einer künstlerischen Identitätskrise. 1988 erschien Braschs letzter Film "Der Passagier - Welcome to Germany", für den er Hollywoodstar Tony Curtis gewinnen konnte. Dieser spielte darin einen US-Regisseur, der in Deutschland einen Dokumentarfilm über ein Nazi-Filmprojekt drehen will. Schon bald wird aber klar, dass es dem Gast aus Amerika gar nicht um den Film geht.
Der Filmemacher Thomas Brasch, Filmreihe, ab Fr., 26. Jan., bis Mi., 7. Feb., Filmmuseum München , St.-Jakobs-Platz 1