Kitas in Bayern:"Ihr habt's schon schön hier"

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Ministerpräsident Markus Söder und Familienministerin Ulrike Scharf (rechts) haben sich von Leiterin Marina Vielhuber die neue "Denk mit"-Kita in Anzing zeigen lassen. (Foto: Christian Endt)

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder besucht die neue "Denk mit"-Kita in Anzing und kündigt an, die Ausbildung für Erzieherinnen attraktiver gestalten zu wollen.

Von Andreas Junkmann, Anzing

Noch ist die Anzinger "Denk mit"-Kita gar nicht im Navigationssystem verzeichnet, so neu ist das Gebäude in der Schulstraße. Gut, dass das moderne Holzbauwerk mit seiner Sprossenfassade bereits von weitem zu erkennen ist. Einen Hinweis auf den Standort der Einrichtung gibt an diesem Donnerstagmorgen aber auch die Menschenmenge, die sich vor dem Eingang tummelt - schließlich hat sich hoher Besuch aus München angekündigt. Ministerpräsident Markus Söder und die bayerische Familienministerin Ulrike Scharf (beide CSU) wollen sich selbst ein Bild von der frisch eröffneten Kindertagesstätte machen.

Bayern stehe in puncto Lebensqualität einfach besser dar als andere Bundesländer

Und den Gästen scheint der im April dieses Jahres fertiggestellte Holzhybrid-Bau am Anzinger Dorfrand durchaus zu gefallen. "Ihr habt's schon schön hier", sagt jedenfalls der Ministerpräsident zu einigen der Kinder, die zur Begrüßung ein kleines Ständchen einstudiert haben. Freilich ist Söder nicht nur deswegen am Donnerstag in den Landkreis Ebersberg gereist. Der Freistaat nämlich hat sich finanziell an dem insgesamt elf Millionen Euro teuren Projekt beteiligt - und das sei kein Einzelfall, wie der Ministerpräsident betont. "Wir bauen, bauen, bauen was das Zeug hält", so Söder. Bayern sei schließlich ein Familienland, das in puncto Lebensqualität und Arbeitsplätze einfach besser dastehe als andere. Um dem gerecht zu werden, brauche es aber die bestmögliche Versorgung vom Kindesalter an.

Dass der Anzinger Nachwuchs in seiner neuen Kita diese Bedingungen vorfindet, davon ist der CSU-Chef überzeugt: "Es sieht sensationell aus hier." Dennoch räumt Söder ein, dass es in Sachen Kinderbetreuung noch einiges zu tun gibt. Die Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher etwa müsse attraktiver werden, damit sich mehr jungen Menschen für diesen Beruf entscheiden. Wie das am besten gelingen kann, darüber sei er sich selbst noch nicht ganz schlüssig, so Söder. Erschwerend komme hinzu, dass derzeit auch viele ukrainische Kinder in den bayerischen Einrichtungen untergebracht werden müssten. "Der Konflikt dauert nun schon viel länger, als viele gedacht haben. Das ist eine zusätzliche Herausforderung", sagt Söder.

Auch mehr Quereinsteiger sollen für den Erzieherberuf begeistert werden

Diese zu bewältigen, ist auch Aufgabe von Familienministerin Ulrike Scharf. "Der Fachkräftemangel ist das Thema, das uns am meisten unter den Nägeln brennt", sagt sie in Anzing und verspricht, die Ausbildung zu modernisieren. Auch mehr Quereinsteiger sollen für den Erzieherberuf begeistert werden, so Scharf. "Wir tun alles, um die Qualifizierung weiter voranzubringen."

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