Medizin:"Sie wurden von Engeln der Hoffnung zu Todesboten"

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Zwei Militärärzte testen an einem Häftling im KZ Dachau, wie lange dieser in Eiswasser überlebt. (Foto: Associated Press/Associated Press)

Eine aktuelle Analyse zeigt, wie stark Ärzte in die Verbrechen des NS-Regimes involviert waren. Die Forscher widersprechen der Vorstellung, es handelte sich lediglich um die Exzesse einiger weniger besonders brutaler Doktoren. Im Gegenteil.

Von Werner Bartens

Nach fünf Minuten in der Unterdruckkammer begannen die Krämpfe, die Atmung beschleunigte sich. Nach zehn Minuten war das Opfer bewusstlos, atmete nur dreimal pro Minute. "Zwischendurch stärkste Cyanose, außerdem Schaum vor dem Mund", notierte Sigmund Rascher. Der Arzt führte das grausame Experiment im KZ Dachau an einem "37-jährigen Juden in gutem Allgemeinzustand" durch und protokollierte das Sterben "bis zum völligen Aussetzen der Herzaktion". Eine Stunde später: "Beginn der Sektion."

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