Russland-Politik in Bayern:Auf Abstand zu den Oligarchen

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Handschlag mit dem Kriegsherrn im Kreml: Im Januar 2020 besuchte Ministerpräsident Markus Söder Wladimir Putin in Moskau. Das Verhältnis war allerdings weniger herzlich als das zu Söders Vorgängern. (Foto: Mikhail Metzel /imago images)

CSU-Regierungschefs pflegten gute Kontakte nach Russland, Oligarchen und ihr Geld waren im Freistaat gern gesehen. Doch nun spricht man in der Partei von Enteignung und Markus Söder sucht nach "neuen Partnerschaften" in der Energiepolitik - im Nahen Osten.

Von Andreas Glas und Klaus Ott, München

Neulich hat Markus Söder "neue Partnerschaften" in der Energiepolitik angekündigt. Er werde dafür "in die Golfregion reisen", sagte der Ministerpräsident und CSU-Chef im Landtag. Wenn man so will, ist das ein Richtungswechsel in Bayern, Naher Osten statt Sibirien. Kein Bundesland gibt mehr Geld für russisches Öl und Gas aus, 5,68 Milliarden Euro waren es laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr. Nun also, wegen des Kriegs in der Ukraine, will Söder den Freistaat unabhängiger machen von Russland. Er selbst betont, dass die Abhängigkeit seines Bundeslandes nicht hausgemacht ist, sondern ein Produkt "nationaler Entscheidungen". Allerdings: Durch Kontaktscheu gegenüber Russland ist Bayern in der Vergangenheit nicht aufgefallen.

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