Nach dem spektakulären Goldschatz-Diebstahl aus dem Kelten Römer Museum im oberbayerischen Manching hat das bayerische Kunstministerium bisher zwei Millionen Euro für Sicherheit in Museen im Freistaat reserviert. "Die Mittel sind aktuell noch nicht ausgeschöpft", sagte eine Ministeriumssprecherin der Deutschen Presse-Agentur in München. Staatliche und nichtstaatliche Museen könnten weiter Anträge stellen. "Manching zeigt: Die Hemmschwelle, sich an Kunstwerken zu vergreifen, ist deutlich gesunken", sagte Kunstminister Markus Blume (CSU) nach der Festnahme von vier Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Gold-Diebstahl. "Wir wollen das richtige Maß an Maßnahmen gewährleisten, um unser kulturelles Erbe zu schützen - ohne dass unsere Museen zu hermetisch abgeriegelten Räumen werden."
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Nach Angaben des Ministeriums sollen Museen im Freistaat unter anderem prüfen, ob wertvolle Exponate nur teilweise ausgestellt oder durch Kopien ersetzt werden können. Außerdem sollen zum Schutz besonders wertvoller Objekte mehr Verglasungen oder Haubenvitrinen verwendet werden. Zum Schutz von Kulturgütern in den staatlichen Museen und Sammlungen steht demnach im Haushalt 2023 bis zu eine Million Euro für Investitionen bereit. Für ein Sonderprogramm "Museumssicherheit" steht zudem für nichtstaatliche Museen bis zu eine Million Euro zur Verfügung - weiteres Geld soll im kommenden Jahr folgen.
Vor einigen Tagen hatten Ermittler im Großraum Schwerin und in Halle (Nordrhein-Westfalen) vier Verdächtige festgenommen. Die vier Deutschen sollen Ende November 2022 den größten keltischen Goldfund des 20. Jahrhunderts aus dem Museum in Manching gestohlen haben. Ein Teil der rund 500 Goldmünzen wurde offenbar schon zu Klumpen eingeschmolzen. Der Verbleib des restlichen Goldschatzes blieb zunächst unklar.