Rechtsextremismus:"Wir glaubten, der Spuk ist zu Ende"

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Rechtsextremismus: Die Deckenbeleuchtung der Synagoge und des jüdischen Museums Ermreuth hat die Form eines Davidsterns. Auf die Synagoge wurde in der Silvesternacht 2022/23 ein mutmaßlich rechtsextremer Anschlag verübt.

Die Deckenbeleuchtung der Synagoge und des jüdischen Museums Ermreuth hat die Form eines Davidsterns. Auf die Synagoge wurde in der Silvesternacht 2022/23 ein mutmaßlich rechtsextremer Anschlag verübt.

(Foto: Daniel Vogl/dpa)

Der fränkische Flecken Ermreuth? Ist gebrandmarkt durch die "Wehrsportgruppe Hoffmann". Ein mutmaßlich antisemitisch motivierter Anschlag auf eine Synagoge droht nun alte Wunden wieder aufzureißen.

Von Olaf Przybilla, Ermreuth

Rajaa Nadler wohnt seit 40 Jahren in Deutschland, seit 37 Jahren im Kreis Forchheim. Wer Menschen in der Umgebung nach der Ermreuther Synagoge fragt, einer gut besuchten Begegnungsstätte, der bekommt zu hören, dass diese nicht zuletzt ein "Kind von Rajaa Nadler" sei. Die promovierte Orientalistin lacht, wenn man sie damit konfrontiert, widersprechen aber würde sie nicht; 32 Jahre lang hat sie sich darum gekümmert, dass das Haus wieder erstrahlt. Sie sagt, dass Ermreuth auf einem sehr guten Weg war zu einer völlig veränderten öffentlichen Wahrnehmung. In den Siebzigerjahren kannte man Ermreuth nahezu ausschließlich als historisches Zentrum der 1980 verbotenen "Wehrsportgruppe Hoffmann" - inzwischen gilt Ermreuth mit seinen knapp 900 Einwohnern als fränkischer Flecken mit internationalem Kulturprogramm in einer Synagoge. Fast schon war man auf dem Weg zum Vorzeigeörtchen.

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