Tierhaltung:Vogelgrippe breitet sich in Bayern aus

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Auch Hühner und Puten können sich mit dem Virus anstecken. (Foto: dpa)

Nachdem in Pottenstein erste Hühner infiziert wurden, treffen etliche Landkreise Vorsorgemaßnahmen. Geflügelhalter müssen zumeist schärfere Hygienemaßnahmen einhalten.

Von Christian Sebald, München

Die hoch pathogene Aviäre Influenza (HPAI), im Volksmund auch Geflügelpest oder Vogelgrippe genannt, breitet sich in Bayern aus. Zwar sind bisher erst wenige Wildvogelkadaver gefunden worden, die an dem aktuellen Virustyp H5N8 verendet sind. Da die Funde aber über ganz Bayern verstreut sind und das Virus zudem auch in einem kleinen Geflügelbestand in oberfränkischen Pottenstein aufgetreten ist, ordnen immer mehr Landkreise Vorsorgemaßnahmen an. Geflügelhalter müssen zumeist eine ganze Reihe schärfere Hygienemaßnahmen einhalten, eine generelle Stallpflicht für Bestände mit weniger als tausend Hühnern, Gänsen oder anderem Geflügel ist aber noch nicht erlassen worden. Für Wildvögel gilt ein Fütterverbot.

Die Geflügelpest kommt vor allem bei Wasservögeln vor, sie führt in aller Regel zum schnellen Tod der betroffenen Tiere. Auch Hühner und Puten können sich mit dem Virus anstecken, betroffene Bestände werden sofort gekeult. So auch der kleine Bestand eines Hobbyhalters mit ungefähr 20 Hühnern in Pottenstein im Landkreis Bayreuth, in dem Ende Januar der Virus H5N8 nachgewiesen worden war.

Sperrbezirk um den Hof herum

Die getöteten Tiere wurden fachgerecht entsorgt, sodass eine weitere Ausbreitung des Virus von ihnen aus ausgeschlossen war. Um den Hof herum wurden ein Sperrbezirk und ein Beobachtungsgebiet eingerichtet. Außerdem muss in der Region von nun an Geflügel in den Ställen bleiben. Wegen der Nähe von Pottenstein zum Landkreis Forchheim wurden auch vom dortigen Landratsamt Maßnahmen ergriffen. Für Menschen allerdings gilt die Geflügelpest als ungefährlich. Dennoch sollten tot aufgefundene Vögel nicht angefasst und Funde den örtlichen Behörden gemeldet werden.

Ansonsten haben die bisherigen Geflügelpest-Fälle in Bayern ausschließlich Wildvögel betroffen. Im Landkreis Passau wurde HPAI an drei toten Wildenten bestätigt, in Landsberg am Lech und Hassberge an zwei beziehungsweise drei Schwänen. Und im Landkreis Starnberg hatte sich eine Möwe damit infiziert. Gleichwohl schätzen Experten das Risiko einer weiteren Ausbreitung der Geflügelpest in Bayern als sehr hoch ein. Wohl aus diesem Grund haben auch etliche Landkreise, in denen noch kein Fall dokumentiert ist, Vorsorgemaßnahmen erlassen. Beispiele sind die Regionen Bamberg, Bayreuth, Dingolfing-Landau und Straubing-Bogen, aber auch Weiden in der Oberpfalz und der Landkreis Lindau.

© SZ vom 04.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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