Politik:Ein bekanntes Bild

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Zum Portfolio der sieben Bezirkstage gehören auch Heimatmuseen wie beispielsweise das Freilichtmuseum Glentleiten. Von hier haben die Besucher zudem einen schönen Blick ins Tal zum Kochelsee. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Die vorläufigen Ergebnisse der sieben Bezirkswahlen in Bayern stehen fest: Die CSU behauptet sich als stärkste Kraft. AfD und Freie Wähler klettern nach oben, die Grünen verlieren.

Von Lina Krauß

Seit Mittwochnachmittag sind nun auch alle Stimmen der sieben Bezirkswahlen ausgezählt. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen ein ähnliches Bild wie die der Landtagswahlen: Die CSU liegt vorne, Freie Wähler und AfD gewinnen hinzu und die Grünen verlieren.

In Mittelfranken errang die CSU 35,8 Prozent der Gesamtstimmen und verbesserte damit ihr Ergebnis von 2018. Damals kamen die Christsozialen auf 32 Prozent. Zweitstärkste Partei wurden nun bei der Wahl am Sonntag die Grünen (15,7 Prozent) mit einem Verlust von 2,3 Prozentpunkten vor der AfD (14 Prozent). Wie aus dem vorläufigen Endergebnis hervorgeht, gingen elf Direktmandate an die Christsozialen, eines holte der bisherige Bezirkstagspräsident Armin Kroder für die Freien Wähler.

In Oberfranken erzielte die CSU laut dem vorläufigen Ergebnis 38,7 Prozent - nach 37,2 Prozent vor fünf Jahren. Platz zwei ging an die AfD mit 17,3 Prozent, das bedeutet einen Zuwachs von fast sieben Punkten im Vergleich zu 2018. Auch die Freien Wähler klettern um drei Prozentpunkte auf 15,9. Demnach errang die CSU im Bezirk Oberfranken alle acht Direktmandate, auch in Unterfranken gingen alle zehn, in Schwaben alle 13 sowie in Niederbayern alle neun Direktmandate an die Christsozialen. In Niederbayern belegte die CSU zwar den ersten Platz mit 34,9 Prozent der Gesamtstimmen, wie aus dem vorläufigen Ergebnis hervorging. Das ist jedoch ein deutliches Minus von mehr als vier Punkten. Die Freien Wähler erhielten 23,8 Prozent - ein Plus von rund 7,5 Prozentpunkten. Sie sind nun mit sechs statt wie zuvor mit vier Abgeordneten im Bezirkstag vertreten.

Nur ein leichtes Minus (0,7 Prozentpunkte) muss die CSU in der Oberpfalz verkraften. 36,8 Prozent der Gesamtstimmen sammelte die Partei dort. 20,7 Prozent der Stimmen gingen an die Freien Wähler. Die Regensburger Landrätin Tanja Schweiger konnte das einzige Direktmandat für die Freien Wähler in der Oberpfalz gewinnen und setzte sich damit gegen die CSU-Kandidatin Katharina Schmaus durch.

Die Grünen müssen in allen Regierungsbezirken Verluste einstecken. Am meisten verlieren sie in Schwaben mit einem Minus von rund 4,4 Prozent. Auch in Oberbayern sinken sie um fast drei Prozentpunkte auf 18,44 Prozent und belegen damit Platz zwei hinter der CSU (32,47 Prozent). Immerhin haben sie dort aber vier Direktmandate gewonnen - das ist eines weniger als vor fünf Jahren. Die anderen 27 Direktmandate gingen an die CSU. Die AfD kam in Oberbayern auf einen Gesamtstimmenanteil von 11,24 Prozent und lag damit hinter den Freien Wählern (15,63 Prozent). Die AfD gewann 2,78 Punkte hinzu - andernorts fiel das Plus deutlicher aus: Im Regierungsbezirk Schwaben kam die Partei auf 16,72 Prozent nach 11,12 Prozent vor fünf Jahren. Wahlsieger in Schwaben ist wie auch in den anderen sechs Regierungsbezirken die CSU. Sie kam auf 36,11 Prozent. Das ist kaum eine Veränderung zu den 36,51 Prozent der vorherigen Wahl.

Stimmanteile hinzugewinnen konnte die CSU auch in Unterfranken. Nach 37,6 Prozent im Jahr 2018 kam die Partei nun auf 40,28 Prozent der Gesamtstimmen. Damit ist Unterfranken der einzige Bezirk, in dem die CSU die 40-Prozent-Hürde überspringen konnte. Die zweitstärkste Kraft wurde die AfD mit 15,41 Prozent - nach 9,6 Prozent bei der Wahl vor fünf Jahren.

Die Wahl zu den sieben Bezirkstagen fand am Sonntag zeitgleich zur Landtagswahl statt. Da diese aber bei der Stimmauszählung Priorität hatte, dauerte es deutlich länger, bis auch Ergebnisse aus den Bezirken vorlagen. Die Parlamente in den sieben bayerischen Regierungsbezirken sind weniger prominent und bekannt als der Landtag. Die Bezirke bilden neben den Gemeinden und Städten sowie den Landkreisen die dritte kommunale Ebene in Bayern.

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