Fünf Landkreise im südlichen Oberbayern und die kreisfreie Stadt Rosenheim bringen gemeinsam den seit Jahren diskutierten Alpenbus auf den Weg. Die neue Linie soll von Dezember 2025 an eine weiträumige öffentliche Ost-West-Verbindung entlang des Alpenrands schaffen, ohne dass die Fahrgäste dafür die bisherigen Umwege über München nehmen müssen. Mit dem Kreistag in Garmisch-Partenkirchen hat am Dienstagabend das letzte nötige Gremium zugestimmt.
Die Beschlüsse in den einzelnen Kreistagen und im Rosenheimer Stadtrat sind nötig, weil die Kommunen den Bus gemeinsam finanzieren und dafür zumeist sechsstellige Beträge aufbringen - je nach ihrem Anteil an der Gesamtstrecke von Murnau über Penzberg, Bad Tölz, Gmund und Miesbach bis nach Rosenheim. Der weitaus größte Beitrag kommt jedoch vom Freistaat, der den Alpenbus als "landesbedeutsame Buslinie" einstuft. Er wird im ersten Jahr knapp zwei Drittel des Defizits tragen, welches der Alpenbus genau wie nahezu alle öffentlichen Buslinien einfahren wird. Danach soll der staatliche Zuschuss langsam sinken und vom vierten Jahr an bei 50 Prozent bleiben.
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Der Alpenbus wird die dritte Buslinie nach diesem Finanzierungsmodell werden. Die beiden ersten "landesbedeutsamen Buslinien" gibt es seit 2021 zwischen Coburg und Gersfeld und als mehrteiligen Expressbus-Ring einmal rund um München. "Wir wollen attraktive Querverbindungen schaffen und so die Menschen auch abseits der Bahnstrecken näher zusammenbringen", ließ sich Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) am Mittwoch in weitgehend gleichlautenden Mitteilungen aus mehreren Landratsämtern zitieren. In Zukunft würden "die Orte im Alpenraum noch besser miteinander verbunden". Auch die jeweiligen Landräte und Rosenheims OB Andreas März zeigten sich zufrieden. In einem ersten Anlauf vor zwei Jahren hatten die Rosenheimer Stadträte die Pläne noch abgelehnt.
Ministerpräsident Markus Söder hatte den Alpenbus schon in einer Regierungserklärung im Jahr 2018 angekündigt. Im Grundsatz ist die Idee schon deutlich älter. Ursprünglich sollte der Alpenbus im Westen sogar bis Kempten fahren, doch im Allgäu zeichnete sich dafür wenig Unterstützung ab. Im bayerischen Oberland schätzen unter anderem die Touristiker eine öffentliche Ost-West-Verbindung als wichtigen Faktor ein.
Stadt und Landkreis Rosenheim sowie die Kreise Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen gehören seit einigen Tagen komplett zum Münchner Verkehrsverbund. Weilheim-Schongau hat einen Beitritt zum Dezember 2024 beschlossen, Garmisch-Partenkirchen wird voraussichtlich zum Dezember 2025 folgen - dann pünktlich zum geplanten Start des Alpenbusses.