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Archiv für Ressort Wissen - November 2012
64 Meldungen aus dem Ressort Wissen
Das Urteil zu Patenten auf die Nutzung embryonaler Stammzellen wird sich auf die Wissenschaft kaum auswirken. Zwar sind Patente verboten, wenn für die Stammzellen Embryonen zerstört wurden. Doch es gibt inzwischen schon mehrere Methoden, Stammzellen zu gewinnen, ohne Embryonen zu verbrauchen.
Astronomen haben im Sternbild Löwe einen Quasar aufgespürt, der jedes Jahr die Masse von 400 Sonnen ins All schleudert - mit knapp 8000 Kilometern pro Sekunde. Außerdem wurde das schwerste bislang beobachtete Schwarzes Loch entdeckt.
Fast alle Weltregionen haben dieses Jahr außergewöhnlich starke oder gleich mehrere Hitzewellen, Dürren, schwere Regenfälle, Überflutungen oder extreme Kälteeinbrüche erlebt. Der Meteorologischen Weltorganisation zufolge war 2012 demnach ein besonderes Jahr - im negativen Sinne.
Deutsche Forscher warnen, dass der Weltklimarat IPCC den Anstieg des Meeresspiegels weit unterschätzt hat. Für dessen Analysen war das Abschmelzen von Gletschern in Grönland oder der Antarktis nicht berücksichtigt worden.
Gerade ärmere Länder sind von Wetterextremen wie Stürmen, Überschwemmungen oder Hitzewellen betroffen - und zugleich können sie sich am schlechtesten davor schützen. Sie werden deshalb am stärksten unter den Folgen des Klimawandels leiden. Das geht aus dem "Klima-Risiko-Index" der Entwicklungsorganisation Germanwatch hervor.
Moral hat bisher im Patentrecht viel zu selten eine Rolle gespielt. Patente wurden auf gentechnisch veränderte Menschenaffen ebenso vergeben wie auf mörderische Waffensysteme. Das Urteil des Bundesgerichtshofs ist deshalb erfreulich: Für Erfindungen, die auf embryonalen Stammzellen beruhen, darf es keinen Patentschutz geben - wenn für ihre Gewinnung Embryonen zerstört wurden.
Bilder Es ist offen, ob der Palästinenserführer Jassir Arafat mit einem radioaktiven Schwermetall vergiftet wurde. Ausschließen lässt es sich noch nicht - immerhin wurde ein ehemaliger KGB-Agent 2006 tatsächlich auf diese Weise ermordet. Anhängern von Verschwörungstheorien genügt das. Die Geschichte um Arafat hat sich eingereiht in die Theorien, die sich hartnäckig halten. Ein Überblick.
Die Abholzung des Regenwaldes im Amazonas ist auf den niedrigsten Stand seit mehr als 20 Jahren gesunken. Satellitenbilder zeigen den deutlichen Rückgang der Rodungen in Brasilien. Doch in einigen Regionen regiert weiter der rücksichtslose Kahlschlag.
Produkte aus embryonalen menschlichen Stammzellen dürfen nicht patentiert werden, wenn dazu befruchtete Eizellen zerstört wurden. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden. Verfahren, die menschliche embryonale Stammzellen gewinnen, ohne Eizellen zu zerstören, bleiben aber patentierbar.
US-Wissenschaftler haben in der Antarktis Bakterien entdeckt, die offenbar bereits seit 2800 Jahren unter dem Eis leben, ohne mit Licht oder Luft in Kontakt zu kommen.
Uns droht eine schreckliche Welt, wenn wir nicht das Klima retten. Doch die Klimaschutzpolitik steht und fällt mit der Energiepolitik - und über die notwendigen Grundsatzentscheidungen können die Delegierten in Doha nicht verhandeln. Es sind die nationalen Entscheidungsträger, die die Energieunternehmen in die Pflicht nehmen müssen. Die Instrumente liegen auf der Hand.
Auf dem Weltklimagipfel in Katar geht es um nichts Geringeres als die Frage, wie Mensch und Erde in Zukunft miteinander auskommen werden. Doch was hat es mit dem "Zwei-Grad-Ziel" auf sich, von dem ständig die Rede ist? Was ist Kyoto-2 und wer sind die wahren Klimasünder? Alles Wichtige zur Doha-Konferenz in zehn Stichworten.
Wer bremst den Klimaschutz - und wer treibt ihn voran? Die EU beschäftigt sich lieber mit ihrer Finanzkrise, von den USA erwartet niemand mehr Fortschritte, Chinas Rolle ist völlig offen. Dabei muss sich auf der UN-Konferenz zeigen, ob die Staaten der Erde den globalen Temperaturanstieg überhaupt noch drosseln können.
Der Klimawandel vollzieht sich schneller, als selbst Pessimisten noch vor zehn Jahren befürchtet hatten. Das Eis schmilzt in Rekordgeschwindigkeit, der Meeresspiegel steigt dramatisch. Nun treffen sich Klimaexperten beim Gipfel in Doha, um den Ausstoß der Treibhausgase einzudämmen. Ein Erfolg wäre allerdings eine Überraschung.
Deutschland krempelt die Basis seiner Energieversorgung um und bereitet in großer Einigkeit den erneuerbaren Energien den Weg. Doch es versäumt dabei sträflich, solchen Beiträgen zum Klimaschutz international den Weg zu bereiten.
Deutschland wird auf dem Klimagipfel in Katar nicht viel zu sagen haben. Weil Wirtschaftsminister Rösler erst einmal kein Interesse an einer Einigung auf neue Regeln hat, muss Umweltminister Altmaier ohne Beschluss dorthin reisen. Der Klimaschutz spaltet die Koalition bis zur Blockade.
Könnten wir ultratiefe Töne wahrnehmen, so würden wir mit dem Ohr am Boden sogar die Stürme auf dem Atlantik toben hören. Denn die Ozeane erzeugen Schwingungen in der Erdkruste. Geophysiker können mit ihrer Hilfe etwas über den Aufbau der Erde lernen.
Sogenannte alternative Heilverfahren sind auf dem Vormarsch. Doch für viele Methoden fehlen Belege für eine Wirksamkeit, andere widersprechen den Naturgesetzen. Wer darauf hinweist, muss sich derzeit auf ruppige Reaktionen aus der Szene gefasst machen. Besonders betroffen davon ist Edzard Ernst, einer der renommiertesten Kritiker der Paramedizin.
Den meisten Menschen fällt es schwer, auf einen größeren Profit in der Zukunft zu warten, wenn sie stattdessen sofort einen kleineren Vorteil nutzen können. In gedämpfter Stimmung ist diese Neigung noch deutlich stärker.
Die Anteilnahme war groß, als im Juni "Lonesome George" starb. Jetzt allerdings stellt sich heraus, dass die Riesenschildkröte nicht ganz so einsam war wie gedacht. Wissenschaftler haben Verwandte auf einer benachbarten Galápagos-Insel identifiziert.
Es waren harte Verhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich, doch nun hat der Esa-Ministerrat sich auf ein Raumfahrtprogramm für die kommenden Jahre geeinigt.
Maximal zwei Grad mehr im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter - auf dieses Ziel hatte sich die Weltgemeinschaft geeinigt. Doch ohne einschneidende Maßnahmen wird der Temperaturanstieg höher ausfallen, warnt das UN-Umweltprogramm Unep.
Holzwürmer haben ihre Spuren in der Kunstgeschichte hinterlassen. Insektenforscher nutzen diese, um die Verbreitung verschiedener Arten in den vergangenen Jahrhunderten festzustellen.
Weil zahlreiche Projekte in der Forschung nicht finanziert werden, wenden sich Wissenschaftler direkt an die Öffentlichkeit und werben um Spenden - dazu müssen sie ihre Vorhaben aber erklären können.
Forschern ist es gelungen, querschnittsgelähmten Hunden mit einer Zelltherapie zu helfen. Es ist der erste derartige Erfolg bei größeren Tieren. Und er weckt die Hoffnung, dass die Technik in Zukunft auch gelähmten Menschen nutzen könnte.
Ob C&A oder Armani: In Kleidungsstücken von 20 großen Modemarken fanden Greenpeace-Tester Umweltgifte. Die Waschmaschine spült diese Chemikalien in heimische Gewässer - mit unabsehbaren Folgen.
Es ist eine der großen Fragen der Sozialwissenschaften: Macht Geld glücklich? Zwei Wissenschaftler gewinnen dem Rätsel nun eine neue Wendung ab. Womöglich muss die Frage einfach anders herum gestellt werden.
Otto von Guericke wäre heute 410 Jahre alt geworden. Sein spektakuläres Experiment zeigte die Wirkung von Vakuum. Mit einem Google Doodle feiert der Internetkonzern den Geburtstag des Wissenschaftlers aus Magdeburg und würdigt seine Forschungen zum Luftdruck.
Das Leben von Schimpansen und Orang-Utans unterscheidet sich grundlegend von dem des Menschen. Doch auch die Affen leiden im mittleren Alter häufiger unter schlechter Stimmung. Gibt es demnach biologische Gründe für die menschliche Midlife-Crisis?
Bei ihrer Recherche auf Friedhöfen fanden die Forscher Gewissheit: Eine neue, aggressive Mückenart hat sich in Deutschland angesiedelt. Für den Menschen kann der Stich der Asiatischen Buschmücke sehr unangenehm werden.
Mehr als 120 Tage haben sie im All verbracht - nun sind sie zurück auf der Erde: Drei Raumfahrer sind mit einer "Sojus"-Kapsel von der Weltraumstation ISS auf die Erde zurückgekehrt. In der Nacht landeten Rekord-Astronautin Sunita Williams und ihre Kollegen in der verschneiten kasachischen Steppe.
Intensive Landwirtschaft in trockenen Gebieten lässt die Grundwasserpegel deutlich sinken. Die Folgen für Mensch und Umwelt sind weitreichend.
Eindringliche Warnung vor den sozialen Risiken: Die Weltbank bewertet in einem neuen Bericht die Folgen des Klimawandels. Würde sich die Erde um vier Grad erwärmen, wäre das demnach vor allem für arme Staaten verheerend.
Tonnenweise Gift, zum Schutz der Tiere: Weil auf den Galápagos-Inseln inzwischen mehr als 180 Millionen Ratten leben, sind endemische Arten bedroht. Die ecuadorianische Regierung greift deshalb jetzt zu drastischen Mitteln. Kein einziger Nager darf überleben, sonst wäre das ganze Töten umsonst.
13,3 Milliarden Jahre war das Licht der Galaxie MACS0647-JD unterwegs, bis es vom "Hubble"- und vom "Spitzer"-Teleskop eingefangen wurde. Ihr Abbild stammt demnach aus der Kinderstube des Universums.
Video So weit weg wie MACS0647-JD ist keine andere Galaxie, die Astronomen bislang entdeckt haben. Der Sternenhaufen existiert schon seit etwa 420 Millionen Jahren nach dem Urknall. Die Kamerafahrt führt zur Gravitationslinse des Galaxie-Clusters MACSJ01647.
Funde in Südafrika deuten darauf hin, dass schon die Vorfahren des Neandertalers über Speere mit Steinspitzen verfügten. Solche Waffen sind demnach 200.000 Jahre älter als bislang angenommen.
Paraffin in der Heizung, Salz im Kraftwerk - neue Methoden, Wärme zu speichern, sollen die Nutzung erneuerbarer Energie verbessern und Schwankungen auf dem Strommarkt entschärfen.
Auch bei Zwergschimpansen wirkt Gähnen ansteckend. Weibchen bringen ihre Artgenossen besonders häufig zum Gähnen - und nicht etwa aus Langeweile.
Mit einem Nasenspray lassen sich heterosexuelle Männer dazu bringen, auf Distanz zu einer attraktiven Frau zu bleiben - wenn sie sich in einer festen Beziehung befinden. Auf männliche Singles wirkt das Spray mit dem Stoff Oxytocin dagegen nicht.
Einsam rast er durch den Weltraum, keine Sonne ist ihm eine Heimat: Französische und kanadische Astronomen haben einen Planeten entdeckt, der offenbar als Einzelgänger unterwegs ist, anstatt einen Stern zu umkreisen.
Buddhistische Mönche fordern, die Ruinenstadt Mes Aynak in Afghanistan auf die Liste des bedrohten Weltkulturerbes zu setzen. Viel Zeit ist nicht mehr: Bald werden chinesische Minenarbeiter beginnen, sie zu zerstören, um dort Kupfer abzubauen. Schon einmal wurde ein buddhistisches Heiligtum in Afghanistan zerstört: 2001 sprengten die Taliban die Buddha-Statuen von Bamiyan.
Verschwindet das rote Hamburg bald unter Schaumstoffplatten? Die Sanierung historischer Klinkerbauten in der Hansestadt verdeutlicht, wie schwer sich Wärmedämmung und Denkmalschutz oft vereinbaren lassen.
Ausgerechnet im Wissenschaftsausschuss des US-Repräsentantenhauses sitzen etliche Politiker, die an die biblische Schöpfungsgeschichte glauben und den Klimawandel für eine Erfindung halten. Aus Protest dagegen hat der Biologe James Leebens-Mack eine Facebook-Kampagne gestartet - mit beachtlichem Erfolg.
100 junge Wissenschaftler haben auf der Falling Walls Konferenz in Berlin jahrelange Forschung in nur drei Minuten erklärt. Es ist eine Art Gladiatoren-Wettkampf für die jungen Wilden der Wissenschaft.
Noch im Ei müssen manche Vogeljungen genau zuhören, was die Eltern singen. Denn nur wenn sie das richtige Lied beherrschen, werden sie nach dem Schlüpfen gefüttert. Das "Passwort" hat einen guten Grund.
Video Dieses Lied singen "Australische Sänger" im Nest. Ihre Jungen müssen noch im Ei genau zuhören. Denn nur wenn sie es ebenfalls beherrschen, werden sie nach dem Schlüpfen gefüttert.
Klimaforscher sind sich einig, dass es wärmer wird - doch ob die Temperatur in den kommenden Jahrzehnten um 1,5 Grad Celsius steigt oder um 4,5 Grad ist unklar. US-Forscher berichten nun, dass ein wichtiger Faktor zu wenig berücksichtigt wurde.
Die Hochkultur der Maya brach vor etwa 1000 Jahren plötzlich zusammen. Bis heute ist unklar, warum. Jetzt bieten Klimaforscher eine Erklärung an.
So groß wie ein Konferenzraum für zehn Personen ist der Schalter aus der Schweiz. Mit solchen Geräten könnte es zum ersten Mal möglich sein, Gleichstromübertragungsnetze zu bauen, bei denen die Energieverluste viel geringer sind als bei herkömmlichen Drehstrom-Überlandleitungen.