Würzburg:Ambrosiakäfer sucht gezielt nach Alkohol

Würzburg/München (dpa) - Ambrosiakäfer werden von Alkohol geradezu magisch angezogen. Er ist ihnen bei der Pilzzucht von Nutzen, haben Forscher aus Würzburg, München und den USA herausgefunden. Die Käfer wählen demnach gezielt Stämme von alten, absterbenden Bäumen für ihre mit Pilzrasen ausgekleideten Behausungen aus, die zum Schutz vor Schädlingen Alkohol produzieren.

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Würzburg/München (dpa) - Ambrosiakäfer werden von Alkohol geradezu magisch angezogen. Er ist ihnen bei der Pilzzucht von Nutzen, haben Forscher aus Würzburg, München und den USA herausgefunden. Die Käfer wählen demnach gezielt Stämme von alten, absterbenden Bäumen für ihre mit Pilzrasen ausgekleideten Behausungen aus, die zum Schutz vor Schädlingen Alkohol produzieren.

Der Ambrosiapilz, den Schwarze Nutzholzborkenkäfer (Xylosandrus germanus) in ihren bis zu drei Zentimeter langen Wohnröhren züchten, ist unempfindlich gegen das Zellgift, andere Pilzarten und Mikroorganismen hingegen nicht, berichten die Forscher im Fachjournal „Proceedings“ der US-nationalen Akademie der Wissenschaften. Die Konsequenz: weniger Konkurrenz für den Pilz sowie weniger Schädlinge im Pilzgarten - und damit mehr Nahrung für die Larven der zwei bis drei Millimeter langen Käfer.

Der Schwarze Nutzholzborkenkäfer stammt ursprünglich aus Ostasien. Die Käfer wurden in den 1930er Jahren in den USA eingeschleppt und später auch in Europa nachgewiesen. Inzwischen hat er sich unter anderem in Deutschland schon weit ausgebreitet. Er befällt Nadel- und Laubbäume.

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