Kiel:Albrecht: Unesco-Welterbe Wattenmeer eine Erfolgsstory

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Kiel (dpa/lni) - Die Aufnahme des Wattenmeeres in die Welterbeliste der Unesco hat nach Einschätzung des Kieler Umweltministers Jan Philipp Albrecht der Region kräftigen Rückenwind gegeben. "Wir sind damit so richtig auf der Weltkarte der Naturreichtümer aufgetaucht", sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Wir spielen damit in einer Liga mit dem Grand Canyon und dem Great Barrier Reef."

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Kiel (dpa/lni) - Die Aufnahme des Wattenmeeres in die Welterbeliste der Unesco hat nach Einschätzung des Kieler Umweltministers Jan Philipp Albrecht der Region kräftigen Rückenwind gegeben. „Wir sind damit so richtig auf der Weltkarte der Naturreichtümer aufgetaucht“, sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Wir spielen damit in einer Liga mit dem Grand Canyon und dem Great Barrier Reef.“

Die Verleihung des Welterbe-Status vor zehn Jahren habe eine neue Welle des Interesses in der Welt ausgelöst. So hätten der Tourismus an der Küste und damit die ganze Region einen richtigen Schub bekommen, sagte Albrecht. In der Region seien auch viele, die zunächst mit dem Nationalpark gehadert hätten, mittlerweile überzeugte Anhänger dieses Projekts geworden. Die Bewahrung der Artenvielfalt und der touristische Nutzen für die Region würden dort eng miteinander verknüpft. „Dies geschieht dort vorbildlich in einer seltenen Symbiose zwischen Tourismus und Naturschutz.“

Im Wattenmeer könne man auch wie unter einem Brennglas verfolgen, welche Herausforderungen der Klimawandel mit sich bringt, sagte der Minister. Daran werde sehr viel geforscht von Wissenschaftlern aus aller Welt. „Hier gibt es international eine große Aufmerksamkeit.“ Zur Weiterentwicklung des Welterbes werde das Informationssystem ausgebaut, sagte Albrecht. „Die Zukunft liegt jetzt stark darin, Bildungsarbeit zu leisten, gerade im Blick auf den Klimawandel.“

So entwickle die Nationalparkverwaltung umfassende Konzepte für Schulen und andere Bildungsträger dahingehend, wie man am Wattenmeer erkennen kann, was der Klimawandel verändert, was man dagegen tun und wie man sich anpassen kann. „Das Weltnaturerbe selbst ist ja in seiner Substanz bedroht und läuft Gefahr, angesichts des steigenden Meeresspiegels unterzugehen.“ Sandaufspülungen wie auf Sylt sollten dazu beitragen, dem Naturraum eine Zukunft zu geben.

Wirtschaftliche Nutzungen durch die Ölförderung und die Krabbenfischerei blieben natürlich nicht ohne Einfluss auf die Natur, sagte Albrecht. „Aber anders als bei vielen anderen Nationalparks sieht man am Wattenmeer, dass es gelingen kann, im Einklang mit dem Naturschutz Nutzungen zuzulassen.“ Dies bedeute ständige Auseinandersetzungen, die in der Region auch gelebt würden. „Und das finde ich toll.“

Die Befürchtung von Naturschützern, die geplante weitere Vertiefung der Elbe könnte den Welterbe-Status des Wattenmeeres gefährden, teilt der Minister bisher nicht. „Wir haben jedenfalls keine Erkenntnisse, dass dies so wäre“, sagte er. „Dennoch müssen wir eine solche Warnung sehr ernst nehmen.“ Deshalb habe das Land auch Hamburg signalisiert, dass man dies untersuchen müsse. „Ich bin froh darüber, dass Hamburg zugestimmt hat, diese Untersuchungen zügig voranzutreiben, um auszuschließen, dass ein solcher Schaden eintritt.“

Niemand könne daran interessiert sein, dass der Welterbe-Status in irgendeiner Form infrage gestellt wird. Dies habe auch Hamburg in der jüngsten gemeinsamen Kabinettssitzung sehr klar bestätigt.

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