Psychologie:Wenn Quatsch als tiefe Einsicht gilt

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Popstar der Wissenschaft: Albert Einstein kursiert im Internet als vermeintlicher Urheber vieler knackiger Sprüche. Ob sie wirklich alle von ihm stammen? Wer weiß. (Foto: AP)

Der Einstein-Effekt: Warum Sinnloses glaubwürdig wirkt, wenn es ein Wissenschaftler sagt.

Von Sebastian Herrmann

Achtung, Achtung, es folgt eine tiefe Einsicht in das Mysterium namens Mensch. "Wir sind dazu berufen", so beginnt diese Einsicht, "das Universum selbst als Schnittstelle zwischen Glaube und Empathie zu erkunden. Wir müssen lernen, ein authentisches Leben ungeachtet aller Irrungen zu führen. Nur in der Vervollkommnung werden wir geleitet." Amen. Auf das erste Lesen klingt das irre tiefgründig und ein bisschen nach der Kategorie nachdenklicher Kalenderspruch. Beim konzentrierten Lesen offenbart sich jedoch die folgende Einsicht: Es handelt sich um inhaltsfreies Gefasel, um Bullshit oder um Gobbledegook, wie es auf Englisch wunderschön heißt. Wer nun einen nährwertfreien Wortsalat wie diesen mit Glaubwürdigkeit aufladen will, macht ihn mit einem Dressing aus Wissenschaftlichkeit an und legt die Aussage einem Forscher in den Mund. Und zack gilt der Quatsch als tiefe Einsicht.

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