Internet:Wie Online-Bewertungen die Realität verzerren

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WIR-Essay (Foto: Christian Tönsmann)

Das Internet hat eine universelle Bewertungskultur hervorgebracht. Reviews, Likes und Views bestimmen, was gut und was schlecht ist. Doch das Problem damit ist: Vieles davon stimmt nicht.

Essay von Titus Blome

Im Juni vergangenen Jahres erhielt der neue Roman von Elizabeth Gilbert das vernichtendste Urteil von allen: einen von fünf Sternen. Nutzer der Buchbewertungs-Webseite Goodreads zerrissen das Buch der Autorin des Weltbestsellers "Eat, Pray, Love" mit äußerster Brutalität. Ungewöhnlich an der Sache war vor allem eines: Der Roman war noch gar nicht erhältlich. "The Snow Forest", zu dessen Veröffentlichung es noch acht Monate hin war, sollte im Russland des 20. Jahrhunderts spielen, was einige Leute angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine unpassend fanden. Ein Buch, das niemand je gelesen hatte, war also öffentlich und vermeintlich demokratisch an einflussreicher Stelle als "schlecht" gebrandmarkt. Gilbert beschloss, den Roman nicht zu veröffentlichen.

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