Politik kompakt:Nato-Soldaten in Afghanistan vermisst

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In Afghanistan verschwinden zwei Nato-Soldaten, Saudi-Arabien bombardiert Kämpfer im Jemen und in Frankreich gibt es einen Zwischenfall in einem Atomkraftwerk.

Zwei Nato-Soldaten in Afghanistan vermisst

Britische Nato-Soldaten in Afghanistan. (Foto: Foto: AFP)

Im Westen Afghanistans werden seit Mittwoch zwei Nato-Soldaten vermisst. Sie seien bei einem routinemäßigen Nachschubeinsatz verschwunden, teilte die Nato-geführte Afghanistan-Truppe Isaf mit. Internationale und afghanische Einheiten hätten eine Suchaktion gestartet. Der US-Sender CNN berichtet, es handele sich bei den Vermissten um amerikanische Soldaten. Die radikal-islamischen Taliban erklärten unterdessen, sie hätten die Leichen zweier ausländischer Soldaten, die am Mittwoch in der westlichen Provinz Badghis ertrunken seien.

In Afghanistan sind derzeit mehr als 100.000 ausländische Soldaten im Einsatz, um die wieder erstarkenden Taliban zu bekämpfen. Mehr als 400 ausländische Soldaten kamen in diesem Jahr bereits am Hindukusch ums Leben, die meisten von ihnen Angehörige der US-Streitkräfte. Entführungen ausländischer Soldaten sind selten. Anfang Juli meldete die US-Armee einen Soldaten im Südosten Afghanistans vermisst, der vermutlich von Rebellen gekidnappt worden war.

Saudi-Arabien greift Rebellen im Jemen an

Saudiarabische Kampflugzeuge haben Stützpunkte schiitischer Rebellen im Norden des Jemens angegriffen. Auch die saudische Artillerie hat das jemenitische Grenzgebiet unter Beschuss genommen, wie die Rebellen bestätigten. Die jemenitische Regierung dementierte diese Berichte allerdings.

Beobachter hoben indes hervor, dass die beiden Nachbarländer eng miteinander verbündet seien. Eine Militäraktion Saudi-Arabiens ohne die zumindest stillschweigende Unterstützung des Jemens galt deshalb als unwahrscheinlich. Aus saudiarabischen Kreisen hieß es, das Militär habe angegriffen, nachdem die Rebellen nach Saudi-Arabien eingedrungen seien. Riad will so lange gegen Rebellen aus dem Jemen vorgehen, bis sie von seinem Territorium vertrieben sind. Da die schiitischen Rebellen vermutlich von Iran unterstützt werden, sahen Beobachter in den saudischen Angriffen vor allem ein Signal an die Adresse Teherans, diese Unterstützung einzustellen.

Erneute Störung in französischem Atomkraftwerk

In der südfranzösischen Atomanlage Tricastin ist es erneut zu einer Störung gekommen. Im Reaktorblock II sei bei Entladungsarbeiten einer von 157 Brennstäben in einem Kühlbecken hängengeblieben, teilte der französische Energiekonzern EDF mit. Die Wartungsarbeiten wurden demnach ausgesetzt, das Reaktorgebäude "vorsorglich" geschlossen.

Die französische Atomaufsichtsbehörde ASN habe den Zwischenfall gemäß der achtstufigen Bewertungsskala der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) als "Störung" der Stufe 1 eingestuft - der nach der Stufe 0 zweitniedrigsten Gefahrenstufe. Das Atomkraftwerk Tricastin an der Rhône hat vier Reaktoren. Zuletzt hatte sich im AKW Flamanville am Ärmelkanal ein Störfall ereignet; dabei war ein Arbeiter verstrahlt worden.

Pakistanische Armee nimmt Taliban-Hochburg ein

Die pakistanische Armee hat im Rahmen ihrer Großoffensive gegen die radikalislamischen Taliban in Süd-Waziristan nach eigenen Angaben erneut eine Hochburg der Rebellen eingenommen. Die Sicherheitskräfte hätten die Stadt Makin eingenommen und 24 Aufständische getötet, teilte das Militär mit. Ein Großteil der Stadt sei "von Aufständischen befreit" worden, im Rest der Stadt dauere die Räumung noch an, hieß es in der Erklärung. Makin gilt als eine Hochburg der Taliban. Die Angaben sind allerdings nur schwer von unabhängiger Seite zu bestätigen, da das Kampfgebiet kaum zugänglich und für Journalisten und Hilfsorganisationen gesperrt ist.

Dänischer Journalistik-Student in Teheran festgenommen

Bei den Protesten der iranischen Opposition am Mittwoch in Teheran ist ein dänischer Journalistik-Student festgenommen worden. Der 31-Jährige, der zunächst als vermisst galt, sei in einem iranischen Gefängnis lokalisiert worden, teilte der dänische Journalistenverband mit. Ein Vertreter des Verbands sagte, der Student habe als freier Journalist für ein Projekt im Zusammenhang mit seiner Abschlussarbeit recherchiert. Über den Gesundheitszustand des Mannes konnte er keine Angaben machen.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen berichtet von einer Verschlechterung der Situation von Medienmitarbeitern und Bloggern in Iran. Mehr als 100 Medienmitarbeiter und Blogger seien seit dem 12. Juni, dem Tag der umstrittenen Präsidentschaftswahl, festgenommen worden. Mindestens 23 sind demnach immer noch im Gefängnis.

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