SZ-Kolumne "Bester Dinge":Backen du musst

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(Foto: Jose Carlos Fajardo/Jose Carlos Fajardo)

Warum immer nur Brötchen formen? Eine kalifornische Bäckerin hat einen speziellen Teig entwickelt, der sich für Größeres eignet - um nicht zu sagen: für Galaktisches.

Von Marcel Laskus

Ein Schmied, der nichts mehr sieht, haut sich den Hammer schnell auf die eigenen Finger. Eine Violinistin, die nichts mehr hört, trifft keinen sauberen Ton. Und eine Bäckerin, die kaum noch etwas schmecken kann, wird mit einem bloß nach Augenmaß zusammengerührten Teig nicht mehr froh. Einziger Ausweg: den Job ein wenig neu definieren.

In Kalifornien erkrankte die Bäckerin Catherine Pervan im Januar 2021 an Corona, und wie so viele andere verlor auch sie daraufhin ihren Geschmackssinn. Deprimierend ist das für jede und jeden, bei einem Job wie ihrem ist es das aber erst recht. Doch sie rappelte sich auf.

Zusammen mit ihrer Tochter begann Pervan vor ein paar Wochen damit, Wasser, Mehl und Zucker zu einer Masse zu vermengen, die vielleicht nicht die köstlichste auf Erden war, dafür aber besonders gut formbar. Tagsüber standen beide, wie gehabt, in der Backstube, um ihre Brötchen zu backen und zu verdienen. Aber abends gingen sie ihrem Herzensprojekt nach. Aus dem Teig kneteten sie Mulden und Ausbuchtungen, bis daraus nach Tagen der Arbeit etwas entstand, das an Beine, einen Oberkörper und sogar an ein Gesicht erinnerte. Und plötzlich lag da Han Solo, jener aus "Star Wars" bekannt gewordene corellianische Schmuggler. Nur dass dieser Han Solo nicht aus Harrison Ford bestand, sondern aus grauem Teig.

Seit dieses lebensgroße, "Pan Solo" genannte Werk nun vor der Bäckerei steht, kommen Fremde aus dem Staunen nicht mehr heraus, wie die New York Times berichtete. Nur nachvollziehbar ist das. Immerhin handelt es sich dabei um das erste rundum gelungene Spin-off von "Star Wars" seit dem Verkauf aller Rechte an Disney vor knapp zehn Jahren. Und das ganz ohne Lizenz.

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