Süddeutsche Zeitung

Freizeit:Wo man in diesem Winter Schlittschuhlaufen kann

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Die Eislaufsaison hat begonnen. In den Münchner Eislaufzentren ist Schlittschuhlaufen fast uneingeschränkt wieder möglich, sogar der Eiszauber am Stachus öffnet wieder. Ein Überblick.

Von Ariane Witzig und Magdalena Zumbusch

Wenn schon nicht in Clubs, dann wenigstens aufs Eis, lautete die Devise des vorigen Winters. Die Musikhallen waren geschlossen, gemeinsam feiern und tanzen konnte man nur in Privaträumen, und auch das nur in kleinem Rahmen. Aber wenigstens Schlittschuhlaufen ging. So kam es, dass sich vor den Eislaufzentren lange Schlangen bildeten und die Besucher stundenlang auf Einlass warteten. Klar lag das an den pandemiebedingten Beschränkungen, aber auch daran, dass die Sportstätten nur 25 Prozent ihrer Kapazitäten belegen durften. Erschwerend kam hinzu, dass gleich zwei Münchner Eisbahnen für Freizeitläufer ausfielen.

Der Münchner Eiszauber war schon aufgebaut und musste dann kurz vor Eröffnung geschlossen bleiben. Das städtische Eis- und Funzentrum West in Pasing öffnete, aber nur für Schulklassen und Vereine. Und auch jetzt wird dort die Eröffnung bis auf Weiteres verschoben. Begründung: Wegen der noch zu warmen Temperaturen sei der Eisaufbau derzeit nicht möglich.

War es in den vergangenen zwei Jahren die Coronakrise, macht nun also die Energiekrise vielen bayerischen Kommunen zu schaffen. Einige verzichten gleich ganz auf Eisbahnen oder setzen stattdessen auf Kunststoff. In den großen anderen Münchner Eissportzentren darf nun aber wieder übers Eis geschlittert werden, ganz ohne Onlinereservierung, 2-G-Regel, Maskenpflicht und Abstandsgebot. Lediglich empfohlen wird das Maskentragen im Innenbereich. Am Olympiagelände, am Stachus und im Eissportzentrum Ost hat die Saison bereits begonnen, das Prinzregentenstadion öffnet Anfang Dezember. Das Schönste aber ist: Den Eiszauber gibt es wieder, und die Innenstadt ist belebt durch den wieder eröffneten Christkindlmarkt und die beliebte Kunsteisfläche am Stachus. Der Winter kann kommen. ari

Münchner Eiszauber

War das eine herbe Enttäuschung für Schlittschuhfans und Veranstalter. Alles war schon fertig aufgebaut, und dann machte der Corona-Winter dem Eislauf am Stachus einen Strich durch die Rechnung. Alles wurde abgesagt. Doch nun lockt Münchens größte Open-Air-Eisarena wieder zum Winterspaß mitten in der Stadt; dieses Jahr ganz im Zeichen seines 20. Bestehens. Vor Coronazeiten wagten sich rund 70 000 auf die 750 Quadratmeter große Kunstfläche, etwa 300 000 kamen insgesamt und besuchten Schmankerl-Hütte und Glühwein-Alm. Besonders günstig ist das Eislaufen am Vormittag, begehrt ist das Rundendrehen am stimmungsvoll beleuchteten Stachus aber gerade in den Abendstunden.

Wer einfach schnell mal zwischendurch aufs Eis will, muss dafür nicht extra seine Sportsachen einpacken, Schlittschuhe und Helme stehen gegen eine Gebühr zum Verleih bereit. Zeiten und Preise sind in Blöcke unterteilt, vormittags zahlen die Besucher generell weniger. Und passend zum Jubiläum gibt es ein paar reizvolle Sonderaktionen: Es gibt Senioren- und Kindernachmittage, montags zahlen bei "Tracht on Ice" Eisläufer in Dirndl oder Lederhose keinen Eintritt, dienstags bekommen Studenten einen Long Drink gratis, und bei der Almparty am Mittwoch gibt's für Eisläufer eine Portion Kaiserschmarrn gratis.

Die Sonntage sind dann den Pärchen vorbehalten, da lautet das Motto "Two for One", also zwei laufen, aber nur einer zahlt. Eine Personenobergrenze gibt es für die Veranstaltungen aktuell nicht, und auch der Eislauf ist bislang ohne Testnachweis und Maske gestattet. Nur in geschlossenen Räumlichkeiten wie der Eiszauber-Bar im ersten Obergeschoss wird die 3G-Regel angewendet. ari

Münchner Eiszauber, bis 15. Januar, täglich 10.30 bis 22 Uhr, Weihnachten und Silvester bis 16 Uhr, Karlsplatz/Stachus, muenchnereiszauber.de

Olympia-Eissportzentrum

Die Olympia-Eishalle, auch Olympia-Eisstadion genannt, wurde 1967 eröffnet und ist damit älter als die meisten anderen Gebäude im Olympiapark. Hier fährt man wirklich über meisterhaftes Eis. Denn hier trägt vor bis zu 6000 Zuschauern der EHC Red Bull München seine Heimspiele aus. Schon allein deswegen ist das Eissportzentrum Olympiapark ein Muss für EHC-Fans. Saison ist fast das ganze Jahr lang: Bis auf Mai, Juni und Juli können Schlittschuhläufer hier fahren. Auch verschiedene Sonderprogramme wie Eistanz oder Disco-Eislauf werden regelmäßig angeboten. Schlittschuhe kann man sich vor Ort ausleihen.

Einen speziellen Service hält das Eissportzentrum für Besucher mit Behinderung bereit: Für Kinder- und Erwachsenenrollstühle gibt es Eisgleiter. Mit ihnen kann man entweder von einer Begleitperson über das Eis geschoben werden oder sich mittels spezieller Stöcke selbst fortbewegen. Sie können nach vorheriger Anmeldung kostenfrei reserviert werden. ari

Olympia-Eissportzentrum, Di.-So., ab 10 Uhr, Spiridon-Louis-Ring 21, Telefon 089/3067-2141, genaue Öffnungszeiten unter olympiapark.de

Eis- und Funzentrum Ost und West

Das Eis- und Funsportzentrum München Ost in der Nähe des Michaelibads bietet eine besonders schöne Umgebung zum Eislauf. Durch die Lage direkt neben dem Ostpark ist man von Natur umgeben - und befindet sich doch mitten in der Stadt. Seit 8. November ist es schon geöffnet, allerdings mit einer erheblichen Einschränkung: Die 400-Meter-Schnelllaufbahn steht aus Energiespargründen nicht zur Verfügung. Auf der verbleibenden Eisfläche im Innenbereich können Besucher aber uneingeschränkt übers Eis gleiten.

Ebenfalls im Grünen, an der Sportanlage des DJK Pasing öffnet für die Weihnachtsferien auch das Eis- und Funzentrum West seine Bahn, deren Corona-Pause auch im letzten Jahr noch viele enttäuschte. So kann auch im Münchner Westen Weihnachtsexzessen wieder sportlich auf dem Eis entgegengewirkt werden. ari

Eis- und Funzentrum Ost, Di.-So., Di./Do., 9.30-11.30 Uhr und 14-15.30 Uhr, Fr. 14-16 Uhr, Sa. 9.30-11.30 Uhr, So., 13-15 Uhr, Staudingerstr. 17, Telefon 089/63019147, muenchen.de/freizeit/eislaufstadien; Eis- und Funzentrum West, voraussichtlich Sa., 24. Dez.-So., 8. Jan., Agnes-Bernauer-Str 241, muenchen.de/freizeit/eislaufstadien

Prinzregentenstadion

Im "Prinze" atmet man historische Eissport-Luft - immerhin drehen Schlittschuhfans ihre Runden auf der ältesten Kunsteisbahn Süddeutschlands. Nach dem schadensträchtigen Brand im Bäderbereich im vorigen Sommer ist zwar die Sauna dort weiterhin geschlossen, der Kufenspaß auf der 30 mal 60 Meter großen Eisfläche soll aber wieder möglich sein. Wegen der warmen Witterung wird der Saisonstart allerdings voraussichtlich auf Anfang Dezember verlegt. Damit könne, so erklären die Stadtwerke München, der Energie-Einsatz deutlich reduziert werden.

Details zu den genauen Öffnungszeiten und Eintrittspreisen werden kurz vor Saisonbeginn auf der Homepage der Stadtwerke München bekannt gegeben. Sicher ist aber jetzt schon: Vor Ort können wieder Schlittschuhe ausgeliehen werden, Kiosk und Restaurant stärken mit Speisen und Getränken, und sonntags gibt es auch wieder das Highlight im Prinze, den traditionsreichen Münchner Eistanz: Von 10 bis 11 Uhr können Interessierte an kostenlosem Eistanzunterricht teilnehmen und das Erlernte bis 12 Uhr gleich in die Tat umsetzten. Erfahrene Eistänzer zeigen hier, wie man sicher und im Takt von Walzer und Tango vor- und rückwärts fährt.

Wer da am Ball bleibt und regelmäßig kommt, hat dann bald schon den einen oder anderen Eistanzsschritt drauf oder den "Münchner Dipferltanz", einen Rundtanz zu mehreren in der Mitte der Eisfläche. ari

Prinzregentenstadion, ab Anfang Dezember, Di./Mi. 9.30-16 Uhr, Fr.-So. und feiertags 9.30-21.30 Uhr, Eistanzunterricht So., 10-11 Uhr, aktuelle Infos unter swm.de/baeder, Prinzregentenstr. 80

Mitten im Christkindlmarkt-Geschehen

Auch die Eislaufbahn am Luise-Kiesselbach-Platz wird nach Kontroversen über die Vertretbarkeit stromfressender Eislaufbahnen in heutigen Zeiten wieder eröffnet: "Die Leute können nicht immer nur bei 19 Grad Raumtemperatur in ihren Zimmern sitzen", so eine Stimme bei der Bezirksausschussdebatte, die sich durchsetzte.

Ein Plus der Bahn ist der Weihnachtsmarkt am Platz: So erlaubt der Ausflug an den Luise-Kiesselbach-Platz, zwei Weihnachts-Highlights zu verbinden. Praktisch, in der oft übervollen Weihnachtszeit. Ebenfalls direkt am Christkindlmarkt, dem des Werksviertels, schließt sich am Knödelplatz eine Echteis-Bahn an, außerdem eine Bahn zum Eisstockschießen. Alles, was das Herz um Weihnachten begehrt, an einem Ort. mvz

Eislaufbahn am Luise-Kiesselbach-Platz, bis 23. Dez., 13-21 Uhr; Eislaufbahn am Knödelplatz, Fr., 2. Dez.- Do., 8. Jan., 16 Uhr - 22 Uhr, geschlossen: 24. Dez.-26.Dez., 31. Dez., 1. Jan.

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