München heute:Pläne für Kultur im Winter / Zwölf Corona-Fälle im Schlachthof

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Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Susanne Hermanski

Das Streichkonzert hat begonnen. Während in den Konzertsälen der Stadt bedrückende Stille herrscht, setzt die Politik den Rotstift an. Zu den Kulturprojekten, die den Entscheidungen der Stadträte bereits zum Opfer gefallen sind, gehören die Sanierung des Stadtmuseums und das Forum Humor. Hinter den Kulissen tobt der Kampf um jeden Euro für die im Taumel befindlichen städtischen Institutionen und die Freie Szene.

Doch hat alles, was jetzt entschieden wird, langfristige Effekte. Das Forum Humor etwa sollte nicht nur für sich allein stehen, es sollte - verortet im Gebäude der Alten Viehbank - auch ein ganzes, neues Kulturareal in der Isarvorstadt abrunden. Gemeinsam mit dem bald fertigen Volkstheater und der alteingesessenen Kabarettbühne des "Wirthaus im Schlachthof". Anstelle dessen soll nun in die Alte Schlachthofbank ein Hospiz einziehen. Eine seltsame, auf deprimierende Weise symbolträchtige Entwicklung.

Einerseits mag man die Not politischer Entscheider verstehen. Andererseits darf man es ihnen nicht leicht machen. Es geht jetzt nicht nur um die Frage, ob Freie Theater, Orchester oder Clubs fortbestehen. Es geht um mehr. Womit will diese Stadt künftig identifiziert werden? Vor allem bei jungen kreativen Köpfen, die jede Metropole braucht, um zu prosperieren? Was wird diese Leute in Zukunft anziehen? Der FC Bayern? Die Wiesn? Bayerns stur auf Spur bleibende Verbrennungsmotorenwerke? Oder soll es ein anderes Pfund sein, mit dem München die globalisierte Welt für sich einnimmt, eine Welt, in der Teile Asiens und der USA längst technologisch davongebraust sind? Ein anderes, für diese Konkurrenz uneinholbares Argument könnte es sein: Münchens einzigartige Kultur im Herzen Europas.

DER TAG IN MÜNCHEN

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