Sexualisierte Gewalt in der Kirche:Wenn ein Pfarrer seine Pfarrei verwundet

Lesezeit: 6 min

Als die Münchner Diözese 1987 einen Priester nach Garching an der Alz schickt, verschweigt sie, dass er Missbrauchstäter ist. Die Initiative "Sauerteig" will alte Wunden heilen und hofft auf Hilfe durch den Kardinal.

Von Bernd Kastner

Im Zug fand das Schweigen ein Ende. 16 Frauen und Männer fuhren nach München, um den Kardinal zu besuchen. Vier Stunden waren sie unterwegs und redeten dabei erstmals offen darüber, wie es war. Damals, als Pfarrer H. noch in Garching und Engelsberg im östlichen Oberbayern arbeitete. Und dann, als 2010 offiziell bestätigt wurde, worüber bis dato nur getuschelt worden war: dass dieser Pfarrer ein verurteilter Missbrauchstäter ist. "Schockierend" sei das Gespräch im Zug gewesen, sagt Rosi Mittermeier. Man frage sich seither, wie tief im Pfarrverband die Kluft ist zwischen denen, die unter H. zu leiden hatten, und jenen, die zu ihm halten, vielleicht bis heute.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusProtest gegen Vatikan
:Glaube, Liebe, Ungehorsam

Seelsorgerinnen und Seelsorger wollen weiterhin homosexuelle Paare segnen - auch gegen die Weisung aus dem Vatikan. Ordensschwester Katharina Ganz spricht über drohende dienstrechtliche Konsequenzen und die Spaltung der Kirche.

Interview von Thomas Balbierer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: