Gastronomie:Diese Cafés in Schwabing sollten Sie kennen

Lesezeit: 5 Min.

(Foto: Stephan Rumpf)

Kuchen von Tante Emma, Gesundes in Schüsseln oder ein Konzept aus New York: Wer auf der Suche nach leckerem Frühstück ist, wird in Schwabing schnell fündig. Acht Tipps im Überblick.

Von Katharina Haase, Katharina Federl

Café Benvido

Eine Kombination aus Café und Weinbar, das klingt nicht nur gut, sondern sieht auch fantastisch aus. Viele verschiedene Kissen, Pflanzen und Holzelemente fallen im Benvido ins Auge, von Korblampen an der Decke geht warmes Licht aus. Die Kuchenstücke werden auf handgemachten Keramikplatten serviert, die Brote auf hübschen Eschenholzbrettern. Fensterbänke dienen als gemütliche Sitzmöglichkeiten und auch die sonnige Terrasse lädt dazu ein, es sich – egal bei welchem Getränk – bequem zu machen.

„Wir haben unser Wohnzimmer in die Öffentlichkeit verlagert“, sagt die Betreiberin des Cafés unweit des Habsburgerplatzes, das 2021 eröffnet wurde. Zum Frühstück gibt es Croissants oder Obstsalat, vor allem aber kommen die belegten Brote bei den Gästen gut an. Die stammen vom Münchner Bäcker Julius Brantner und werden mit Burrata und Serrano Schinken oder Hummus, Ratatouille und Tomate verfeinert.

Café Benvido, Franz-Joseph-Straße 30, 80801 München

Occam Deli

(Foto: Robert Haas)

Dass es sich beim Occam Deli auch um einen Feinkostladen handelt, steckt schon im Namen. Deli – das steht für Delikatessen. Das Konzept, das vor allem aus der Lower East Side Manhattans bekannt ist, orientiert sich, so die Betreiber, an seinen Vorbildern in New York, wo unzählige kulturelle und kulinarische Einflüsse aufeinandertreffen. Bereits die Einrichtung des Occam Deli im schlichten, aber schicken Industriedesign macht neugierig. Holzvertäfelungen an den Wänden und gemütliche braune Sitzbänke im Diner-Stil laden die Gäste ein, die Speisekarte zu erkunden.

US-amerikanisch, israelisch, orientalisch, italienisch – die Bandbreite des Angebots ist groß. Groß sollte zudem auch der Hunger sein, den man mitbringt, denn die Portionen sind zwar nicht ganz günstig, aber dafür sehr großzügig bemessen. Wer am Ende trotzdem noch Platz für mehr hat, sollte unbedingt einen der hausgemachten Kuchen probieren.

Occam Deli, Feilitzschstraße 15, 80802 München

Tante Emma

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Ein rascher Blick auf die Speisekarte verrät, warum das Tante Emma an der Destouchesstraße nicht nur Café, sondern auch Bistro heißt: Verkauft werden hier sowohl Kaffee und Kuchen als auch üppige Hauptgerichte. Alle Speisen werden frisch zubereitet, weswegen der Besuch auch mal etwas länger dauern kann. Zum Frühstück gibt es zum Beispiel den Wurstteller mit Parma-, Honigkrustenschinken und Salami, als vegetarische Alternative den Käseteller mit Emmentaler, Brie, Frischkäse und Camembert.

Außerdem werden Eier aus biologischer Haltung in unterschiedlichen Variationen als Spiegel- oder Rührei serviert. Und Tante Emma backt natürlich auch leckeren Kuchen. Klassiker wie Käsekuchen gibt es fast immer, Geschmacksrichtungen wie Maracuja oder Beeren-Schmand wechseln. Den Kuchen kann man sich an kleinen, liebevoll dekorierten Holz- und Mosaiktischen schmecken lassen oder mit nach Hause nehmen.

Café-Bistro Tante Emma, Destouchesstraße 63, 80796 München

Café Glücksmomente

(Foto: Lorenz Mehrlich)

Mit seinem Flair eines gemütlichen Stadtwohnzimmers hebt sich das Café Glücksmomente deutlich vom Getöse der Schleißheimer Straße ab, an der es liegt. Wer den Weg hinein findet, steht in einem großen hellen Raum mit hübsch dekorierten kleinen Tischen, Sofa-Ecken und gemütlichen Sitzbänken.

Im hinteren Bereich befindet sich die Theke mit großer Vitrine, bestückt mit frisch belegten Baguettes und Paninis. Unter der Woche gibt es hausgemachte Mittagsgerichte sowie kleine Frühstücksklassiker, am Wochenende gibt es eine große Brunch-Karte. Zudem kommen immer wieder Kunden in den Laden, um sich „mal wieder einen deiner köstlichen Kuchen zu gönnen“, wie eine Frau Christina Villalta sagt, die nicht nur Betreiberin des Cafés ist, sondern auch Bäckerin, Köchin und Kellnerin. „Mein Wunsch war es, mit meinem Café einen Ort zu schaffen, an dem die Menschen einen kleinen Glücksmoment erleben können“, sagt sie. Schaut man sich ihre Gäste an, hat sich ihr Wunsch offenbar erfüllt.

Café Glücksmomente, Schleißheimer Straße 188, 80797 München

Café New Era

(Foto: Catherina Hess)

Schick, modern und trotzdem nah an den Gästen – das schafft das Café New Era. Spätestens wenn der Chef persönlich die weiße Milchschaumblume auf den Kaffee zaubert und trotz morgendlichem Stress die Zeit hat, der unentschlossenen Frühstücks-Kundin die Vorzüge der verschiedenen Bagel-Aufstriche zu erläutern, weiß man: Hier wird viel Liebe reingesteckt. Das New Era besticht durch eine kleine, aber feine Frühstückskarte, die, verglichen mit manch anderen Schwabinger Cafés, auch für den schmalen Geldbeutel etwas zu bieten hat.

Zudem gibt es rund um die Uhr frisches Gebäck, selbst gebackene Kuchen und eben herrlich belegte Bagels, mit teils hausgemachten Aufstrichen. Später am Tag wird das Café zur Bar und bietet dann spritzige Drinks und leckere Flammkuchen. Wer gerne Menschen beobachtet und sich vom Flair Schwabings treiben lässt, ist im New Era richtig. Im leicht separierten Außenbereich in der Fußgängerzone hat der Gast einen hervorragenden Blick auf den gesamten Platz rund um die Münchner Freiheit.

New Era Coffee and Bar, Münchner Freiheit 12, 80802 München

Caffè Conte

(Foto: Stephan Rumpf)

Auch Menschen, die ständig auf dem Sprung sind, brauchen ab und an einen Ort, an dem sie einige Minuten stillstehen können. Das Caffè Conte an der Ainmillerstraße will dieser Ort sein und bietet daher Speisen und Getränke an, die dem jungen Weltenbummler-Zeitgeist entsprechen: Leckere Breakfast-Bowls und frisch gepresste Säfte, alles möglichst verpackungs- und plastikfrei. Neben dem klassischen „Conte Granola“, bestehend aus Früchten wie Blaubeeren, Erdbeeren und Ananas sowie Joghurt und Müsli, stehen die Bowl „Açai“ mit Chiasamen oder die vegane Kokos-Bowl mit Erdnüssen zur Auswahl.

Bei den Säften gibt es ebenfalls einige Bestseller. Der „Vitalizer“ etwa, ein Mix aus Apfel, Grapefruit und Ingwer, oder „Contes Green Beautiful“ mit Spinat und Ananas. Doch wer nun fürchtet, im Conte geht Frühstück nur gesund, der täuscht sich. Das Frühstück „Stockholm“ besteht aus zwei Rühreiern, Brot und Räucherlachs, das klassisch „Französische“ aus Marmelade, Butter und Croissant.

Caffè Conte, Ainmillerstraße 10, 80801 München

Café Butterbrot

(Foto: Stephan Rumpf)

All jene, die ihr Frühstück am Wochenende lieber zu Hause oder auf der eigenen Picknickdecke als in einem belebten Café genießen, sollten dem Butterbrot einen Besuch abstatten. Hier gibt es verschiedenste Backwaren wie Semmeln, Croissants, frische Brezn und Kuchen sowie Milch, Butter, Käse und Wurst aus der Kühltheke – also eine große Auswahl an allem, was man beim Wocheneinkauf schon mal vergessen kann. Doch was auf den ersten Blick eher an einen kleinen Supermarkt erinnert, eignet sich ebenso gut zum Verweilen: Hinter den Verkaufsregalen stehen Tische und Stühle für Gäste bereit, die hier den ganzen Tag über frühstücken können.

Oft trifft man hier Brautpaare an, die nach dem Standesamt – dieses liegt gleich um die Ecke – auf einen Sekt vorbeischauen. Rührei und Omelette werden in unterschiedlichen Varianten serviert, auch Weißwürste gibt es. Nur das klassische Butterbrot nicht. Das wird in dem Café an der Feilitzschstraße mindestens mit Tomaten und Spiegelei belegt.

Café Butterbrot, Feilitzschstraße 31, 80802 München

Café Morso

(Foto: Stephan Rumpf)

Es ist die Kombination vieler Details, die einen im Morso glauben lässt, Schwabing habe sich soeben in ein kleines Städtchen in Italien verwandelt. Die Terrazzo-Tische im Außenbereich erinnern an eine Promenade am Lago Maggiore, drinnen kann man es sich auf Barhockern an der Fensterfront oder auf einer schmalen roten Lederbank gemütlich machen. Im Hintergrund läuft echtes italienisches Radio, großformatige Zeitungen warten darauf, beim ersten Espresso des Tages gelesen zu werden.

Und dann wäre da noch die Auswahl an der Theke: Kräftiger Kaffee, frische Säfte sowie Panini und Cornetti, gefüllt mit Schokolade, Vanillecreme, Aprikosenmarmelade oder Pistazienmousse. Die nimmt man natürlich selbst mit an den Platz – typisch italienische Tagesbar eben. Das Morso gibt es auch zweimal in der Maxvorstadt, an der Nordend- und an der Theresienstraße, und einmal im Lehel. Das italienische „Dolce far niente“ scheint also auch in München bestens zu funktionieren. Obwohl viele Gäste, die im Morso vorbeischauen, eigentlich nur auf dem Weg zur Arbeit sind.

Café Morso, Elisabethstraße 7, 80796 München

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