Fünf für München:Tagträume und die Liebe zur Kunst

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Der Schauspieler Max Schmidt ist in einer neuen TV-Reihe im BR zu sehen. (Foto: Stephan Rumpf)

Max Schmidt hat eine neue Serie im BR, Bayan Layla kommt zum Filmball und Michael Khambekar organisiert einen Tag rund um die Comic-Kunst - wer in München diese Woche wichtig ist.

Von Sabine Buchwald, Martina Scherf und Stefanie Witterauf

Schmidtreisen

Der Schauspieler und Moderator Max Schmidt erkundet in einer neuen Serie im Bayerischen Fernsehen (BR) die Befindlichkeiten der Menschen in Bayern. Laut BR lässt er sich bei seiner Reise durch das Land ihre Definition von Glück, Abenteuer, Miteinander und Zeit erzählen. Das Format heißt "Der Schmidt Max auf der Suche" und ist montags um 20.15 Uhr und in der ARD Mediathek zu sehen. Schmidt ist auch aus den Eberhofer-Krimis bekannt. Der 56-Jährige spielt in der Filmreihe den Kneipenwirt Wolfi. In der ersten Folge "Glück" zieht es Schmidt unter anderem nach Regensburg, Fürth und Bad Aibling.

Tagträume

Tucké Royale, Autor, Theater- und Filmemacher sowie seit Kurzem Professor an der HFF München. (Foto: Robert Pupeter)

Seit Kurzem ist er neuer Gastprofessor an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF): Tucké Royale, 39, preisgekrönter Autor von Hörspielen und Drehbüchern. Auch als Schauspieler, Filmemacher und Produzent war er schon tätig und mit Performances und eigener Band auf wechselnden Bühnen präsent.

Die Filmhochschule zeigt am Montag, 15. Januar, den Film "Neubau" von Johannes Maria Schmit aus dem Jahr 2020, der mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet wurde. Royale schrieb das Drehbuch, war Koproduzent und spielte die Hauptrolle. In der Brandenburger Provinz ist Markus hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu seinen pflegebedürftigen Omas und der Sehnsucht nach einem freien Leben in Berlin. In Tagträumen erscheint ihm eine Schar schillernder Dämonen als Vorboten einer queeren Wahlfamilie, die ihn aus seiner Einsamkeit befreit. Als er sich in Duc verliebt, wird alles noch komplizierter.

Tucké Royale ist in Sachsen-Anhalt aufgewachsen, engagierte sich in der schwul-lesbischen Szene und legte sich den Künstlernamen zu. Er hat in Berlin Judaistik und an der Schauspielschule Ernst Busch Puppenspiel studiert. Seine Solo-Stücke "Tucké Royale" und "Ich beiße mir auf die Zunge und frühstücke den Belag, den meine Rabeneltern mir hinterließen" wurden international gezeigt. Das mit Johannes Maria Schmit geschriebene Musical "Mit Dolores habt ihr nicht gerechnet" wurde 2017 am Maxim Gorki Theater in Berlin uraufgeführt. Die "Neubau"-Filmvorführung beginnt um 17.30 Uhr, anschließend gibt es ein Gespräch mit Tucké Royale. Eintritt frei.

Schaulaufen

Schauspielerin Bayan Layla beeindruckte auf der Berlinale im vergangenen Jahr. (Foto: Jakob Fliedner/oh)

Der berühmte rote Teppich bedeutet manchen Celebrities ungemein viel. Wie sich Nachwuchs-Schauspieler Levy Rico Arcos, die junge Schauspielerin Bayan Layla und Regisseurin Milena Aboyan darauf fühlen, wird man sie während des Deutschen Filmballs fragen können. Eine erfahrene Jury hat sie für die glamouröse Münchner Veranstaltung am 20. Januar ausgewählt. In dem Gremium saßen unter anderem der Geschäftsführer von Constantin Film, Torsten Koch, Oliver Fock, Geschäftsführer der Cine-Star-Gruppe, und die Schauspielerin Palina Rojinski. "New stars @ Deutscher Filmball", ins Leben gerufen, um den Nachwuchs zu fördern, ist eine Kooperation zwischen dem Filmball und der Zeitschrift Bunte. Levy Rico Arcos ist in dem Kriminalfilm "Sonne und Beton" zu sehen, der auf der Biennale 2023 Premiere hatte. Bayan Layla beeindruckt in dem Debütfilm "Elaha" von Milena Aboyan. Sie erzählt die Geschichte einer jungen Deutsch-Kurdin, die vor ihrer Hochzeit die Bräuche ihrer Familie infrage stellt.

Comicspaß

Michael Khambekar, Kurator, und begeisterter Comicfan. (Foto: Sauter)

Unter dem Titel "Comic für alle" findet am Samstag, 20. Januar, die zweite Ausgabe des "Establishing Shot" statt. Die Veranstaltung ist für alle Comic-Interessierte, Künstler wie Konsumenten, gedacht. Organisator ist die Initiative "Comic in Bayern", erstmals unter Leitung von Michael Khambekar. Seit seiner Grundschulzeit sei er von der Comic-Kunst fasziniert, erzählt der 42-Jährige. Anfangs seien es Donald Duck und Micky Maus gewesen, die sein Leben bereicherten, seit der Pubertät liebe er die satirischen Mad-Magazine mit Titelheld Alfred E. Neumann. Sie füllten viele Regalmeter in seinem Zuhause, so Khambekar. "Ich muss alles von Mad haben, was es gibt."

Der studierte Diplom-Kaufmann bezeichnet sich selbst als "Comicbegeisterter", als solcher engagiert er sich seit vielen Jahren in der Münchner Szene. Er war Mitorganisator des Comicfestivals München und auch Mitglied der Jury des Comic-Cafés im Werkstattkino. Khambekar hat Ausstellungen der Münchner Zeichner Frank Schmolke ("Nachts im Paradies"), Uli Oesterle ("Vatermilch"), Benjamin von Eckartsberg und Thomy von Kummant ("Gung Ho") kuratiert. Bei "Comic in Bayern", finanziert unter anderem vom Kultusministerium, hat er nun eine neue Aufgabe gefunden. Themen von "Establishing Shot 2" sind unter anderem die Geldnöte der Zeichner, Journalismus und Comic sowie die Zusammenarbeit mit Verlagen.

Beginn ist um 10 Uhr, Ende um 18 Uhr, Veranstaltungsort ist die Monacensia, Maria-Theresia-Straße 23. Der Tag wird über Youtube aufgezeichnet. Der Eintritt ist frei, aber eine Anmeldung unter establishingshot@comic-in-bayern.de ist nötig.

Kunstliebe

IRiS Špringer, Künstlerin mit Bildungsauftrag. (Foto: privat)

Die Künstlerin und Bildungsarbeiterin IRiS Špringer kombiniert in ihren Werken Materialien und Techniken, mischt Fotocollagen und Skizzen. In ihrer aktuellen Ausstellung im LeZ, Müllerstraße 26, hat sie sich auf Acryllack auf Leinwand beschränkt. Špringer wurde in Sarajevo geboren und lebt seit 2008 in München. Mit ihrer Kunst verarbeitet sie die Emotionen und Ereignisse ihres Lebens: Wut, Angst, Krankheit, Tod und Trennung, doch auch Hoffnung, Freude, Vergebung und vor allem Liebe. Die Vernissage von "Samo Ljubav - Only Love" ist am 17. Januar, 19.30 Uhr; zu sehen bis 25. Februar.

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