Hochwasserschutz:Unterhaching bleibt im Boot

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Der Hachinger Bach kann bei starken Regenfällen schnell über die Ufer treten. (Foto: Claus Schunk)

Die Gemeinde will sich trotz zwischenzeitlicher Zweifel am interkommunalen Hochwasserschutz für den Hachinger Bach beteiligen. Einen Vorbehalt gibt es aber noch.

Von Patrik Stäbler, Unterhaching

Nach anfänglichem Zögern hat sich der Unterhachinger Gemeinderat nun doch zu einem gemeinsamen Hochwasserschutz am Hachinger Bach bekannt. Als letzte der fünf Anrainerkommunen gab die Gemeinde grünes Licht für ein Konzept, das unter Federführung von Neubiberg erarbeitet werden soll. Die Entscheidung hierfür fiel einstimmig, was angesichts der vorangegangenen Debatte im Bauausschuss überraschend kam. Schließlich waren da noch Zweifel aufgekommen, ob sich Unterhaching mit bis zu 15 000 Euro an einem weiteren Gutachten beteiligen soll.

Dieses sei jedoch vonnöten für die Erarbeitung eines Hochwasserschutzkonzepts, erläuterte Bauamtsleiter Stefan Lauszat den Gemeinderäten. "Die vorliegenden Unterlagen sind zehn Jahre alt. Um Maßnahmen zu entwickeln, muss man zunächst die Grundlagen schaffen, damit man das Überschwemmungsgebiet festlegen und den Hochwasserschutz planen kann."

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Eindringlich warb Lauszat für eine Kooperation mit den anderen Anrainergemeinden - angefangen von Oberhaching, wo der Hachinger Bach entspringt, über Taufkirchen, Neubiberg und München, wo der Wasserlauf über eine Rohrleitung schließlich in den Truderinger Hüllgraben fließt. "Der Bach fängt nicht in Unterhaching an und hört nicht dort auf", sagte der Bauamtschef. "Die lokal-egoistische Sicht macht keinen Sinn."

Hinzu komme der finanzielle Aspekt, betonte Lauszat mit Blick auf höhere Fördersummen bei einer interkommunalen Zusammenarbeit. In die gleiche Richtung argumentierte Claudia Köhler (Grüne), die auf die Aufteilung der Kosten gemäß den Einwohnerzahlen aller beteiligten Orte verwies. Demnach müsse Unterhaching maximal 6000 Euro hinblättern. "Das ist wirklich ein geringer Anteil, der an uns hängen bleibt - dafür, dass wir einen zeitgemäßen Hochwasserschutz planen können", befand Köhler.

Dieser Meinung waren offenbar auch die übrigen Mitglieder des Gemeinderats, die das Hochwasserschutzkonzept letztlich einmütig befürworteten. Bevor es aber an die Umsetzung der darin enthaltenen Maßnahmen geht, werde man diese mitsamt den Kosten noch mal dem Gemeinderat vorstellen, kündigte Stefan Lauszat an. Diese "kleine Bremse" sei mit den anderen Kommunen abgesprochen.

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