Ehrung:Zurück vom Einsatz im "Kriegsgebiet"

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Insgesamt 40 Helfer der Freiwilligen Feuerwehren Planegg und Unterschleißheim sowie des ABC-Zugs München-Land werden mit der rheinland-pfälzischen Fluthilfemedaille geehrt. (Foto: Landratsamt München)

Landrat Göbel verleiht 40 Mitgliedern der Feuerwehr, die bei der Flutkatastrophe im Ahrtal geholfen haben, eine Auszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz.

Von Martin Mühlfenzl, Brunnthal

Die Bilder der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Jahr 2021 haben sich ins Gedächtnis eingebrannt. Ebenso die von der Hilfsbereitschaft und Solidarität. Auch aus dem Landkreis München waren in den Tagen, Wochen und Monaten nach dem Unglück viele ehrenamtliche Retter und Helfer in den von den schweren Überschwemmungen betroffenen Gebieten im Einsatz. Landrat Christoph Göbel (CSU) hat am Mittwochabend 40 von ihnen bei einem Festakt in Brunnthal die rheinland-pfälzische Fluthilfemedaille überreicht, mit der sie von der Regierung des Bundeslandes ausgezeichnet wurden.

Massive Zerstörungen hat die Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021 etwa in Altenahr-Kreuzberg in Rheinland-Pfalz hinterlassen. (Foto: Boris Roessler/dpa)

"Sie sind der Beweis für gelebte menschliche Solidarität", sagte der Landrat in Anwesenheit zahlreicher Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren aus Planegg und Unterschleißheim sowie des ABC-Zugs München-Land, die sich bereits kurz nach der Katastrophe auf den Weg gemacht hatten, um zu helfen. Göbel erinnerte an die ersten Stunden nach der Flut im Juli 2021, als der damalige Kreisbrandinspektor Walter Probst von der Regierung von Oberbayern kontaktiert und um Unterstützung des Ölwehrkontingents Bayern gebeten worden war. Binnen eines Tages seien die Helfer damals im Schadensgebiet eingetroffen, einem Gebiet, das einem "Kriegsgebiet" geglichen habe, so der Landrat in seiner Laudatio.

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Innerhalb von sieben Tagen haben die Helfer aus dem Landkreis München als Teil des Bayern-Kontingents insgesamt 416 Einsatzstellen von Öl-Wassergemisch befreit. "Die größten Herausforderungen bestanden neben den Hygiene-Schutzmaßnahmen in der Stärkung der Einsatzkräfte aus mentaler Sicht", sagte Göbel. "Die Eindrücke aus Zerstörung, Leid und Tod waren eine gewaltige Belastung für alle beteiligten Einsatzkräfte, welche sich ausschließlich durch Ehrenamtliche des Landkreises rekrutierten." Die Auszeichnung durch die rheinland-pfälzische Landesregierung bezeichnete Göbel als "Ausdruck der Dankbarkeit und Wertschätzung gegenüber allen Einsatzkräften".

Ausgezeichnet wurden am Mittwochabend aber auch Menschen für ihr intensives Engagement um die kommunale Selbstverwaltung, darunter zahlreiche Kommunalpolitiker und Ehrenamtliche. Für seine Verdienste um die Alzheimer-Gesellschaft des Landkreises München wurde etwa der Oberhachinger Hans-Jürgen Hoerner mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Mit der Verdienstmedaille in Bronze für ihr besonderes Engagement um die kommunale Selbstverwaltung wurden Rudi Essigkrug, Annette Ganssmüller-Maluche und Johanna Hagn aus Ismaning, der Neubiberger Volker Buck, Leopold Reiter aus Oberhaching, Christine Helming aus Unterhaching und Christoph Nadler aus Taufkirchen ausgezeichnet.

Mit der kommunalen Dankurkunde wurden geehrt: Hans-Peter Hecker und Bernhard Ketterl aus Baierbrunn, Ulrich Rüßmann aus Feldkirchen, Otto Bußjäger, Johann Karl, Walter Kratschmann und Anita Reiprich aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn, aus Kirchheim Maximilian Böltl, Marianne Hausladen, Thomas Heinik und Stephan Keck sowie die Neuriederin Ilse Weis.

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