Nahversorgung:Kreissparkasse schließt sechs weitere Filialen

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Die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg dünnt ihr Netz an Filialen weiter aus. (Foto: Marco Rauch/dpa)

An den betroffenen Standorten in und um München werden die Mitarbeiter durch Automaten ersetzt. Aus Oberschleißheim zieht sich das Geldinstitut bis auf ein SB-Terminal sogar ganz zurück.

Von Sabine Wejsada, Landkreis München

Die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg dünnt ihr Netz an Standorten für persönliche Bankgeschäfte erneut aus: So werden mit Beginn des nächsten Jahres sechs der noch bestehenden 38 Filialen oder Geschäftsstellen in reine Selbstbedienungscenter umgewandelt. Wo bislang Mitarbeiter zu bereits arg zusammengestrichenen Öffnungszeiten für Beratungsgespräche bereitstanden, müssen sich Sparer künftig mit Geldautomaten und Kontoauszugsdruckern begnügen. Betroffen von der Einsparmaßnahme sind die Filialen in München-Allach, Unterföhring sowie Unterschleißheim im Landkreis München, Baldham und Kirchseeon im Landkreis Ebersberg sowie Seefeld im Landkreis Starnberg.

Komplett aufgegeben wird nach Angaben der Kreissparkasse die Filiale an der Haselsbergerstraße in Oberschleißheim. Dort entsteht nicht einmal ein SB-Standort, um an Bargeld zu kommen oder Überweisungen zu tätigen. Kunden müssen sich dafür dann auf den Weg zu den Selbstbedienungsterminals am Fohlengarten machen.

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Oberschleißheims Bürgermeister Markus Böck (CSU) bezeichnet die Entscheidung der Kreissparkasse als "eine Riesenkatastrophe" für den Ort. Er ist nach eigenen Worten "massiv überrascht", dass die letzte Filiale komplett aufgegeben wird. Gerade für Ältere, die ihre Bankgeschäfte mangels Internet analog erledigen, sei das eine schlechte Nachricht. Dass die Kreissparkasse als kommunales Organ so mit ihren Kunden umgehe, stößt beim Oberschleißheimer Bürgermeister auf absolutes Unverständnis. Böck kündigt an, mit den Verantwortlichen Gespräche zu führen.

Die Kreissparkasse begründete den Schritt, weitere Filialen in Selbstbedienungsstandorte umzuwandeln, am Montag in einer Pressemitteilung damit, dass immer mehr Kunden ihre Bankgeschäfte digital erledigten. "Sinkende Kundenfrequenz an vielen Standorten, steigende Kosten für den Unterhalt eines sehr engmaschigen Geschäftsstellennetzes und die schwierige Suche nach Personal: Diese Entwicklungen haben uns dazu bewegt, unsere Präsenzen in allen drei Landkreisen sorgfältig und anhand verschiedener Gesichtspunkte zu überprüfen", wird der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse, Andreas Frühschütz, in der Pressemitteilung zitiert.

Erst vor gut zwei Jahren wurde jede vierte Filiale aufgegeben

Die Kreissparkasse zieht sich bereits seit Jahren aus der Fläche zurück, was den Betrieb von Filialen mit persönlicher Kundenberatung angeht: Erst im Frühjahr 2021 wurde in den drei Landkreisen jeder vierte Standort in einen SB-Center mit Automaten, aber ohne Mitarbeiter umgewandelt. Die Entrüstung von Bürgermeistern und Kunden in den betroffenen Kommunen blieb seinerzeit ohne Wirkung.

Das Geldinstitut ist sich trotz der neuerlichen Ausdünnung sicher, dass sie ihren Kunden nach wie vor ein gutes Angebot macht: Man verfüge mit künftig 20 größeren Beratungscentern, unter anderem in Deisenhofen und Garching, Ebersberg und Vaterstetten sowie Starnberg und Tutzing, den elf Geschäftsstellen sowie 59 SB-Stellen auch weiterhin über ein flächendeckendes Netz an Standorten in den drei Landkreisen, heißt es in der Mitteilung vom Montag.

Dieses Netz soll nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Frühschütz "bis zum Ende des laufenden Jahrzehnts Bestand haben". Punktuelle Veränderungen könnten sich allerdings zum Beispiel bei Neubauten von Standorten oder bei Änderungen von Mietverhältnissen ergeben, so die Kreissparkasse.

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