München heute:Wie die Klimaziele erreicht werden sollen/Messerangriff am Hauptbahnhof

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Allen eins aufs Dach: Im Prinz-Eugen-Park stehen Gebäude in Holzbauweise - ausgestattet mit Solarzellen. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Jakob Wetzel

Was den Klimaschutz angeht, haben es Städte und Gemeinden nicht leicht. Viele bemühen sich, wollen rasch klimaneutral werden - aber sie können nun einmal nicht so, wie sie gerne möchten. Kommunen seien "gefesselte Treiber beim Klimaschutz", formulierte es unlängst der Vizepräsident des Deutschen Städtetags, der Münsteraner Oberbürgermeister Markus Lewe. Was das in der Praxis bedeutet, zeigt sich zurzeit in München.

Am Dienstag beugt sich der Stadtrat erstmals über die Pläne für den nächsten Schritt der Stadt auf ihrem Weg zur Klimaneutralität, den zweiten großen Grundsatzbeschluss. Groß ist hier durchaus wörtlich zu verstehen: Der Beschluss ist 228 Seiten dick und wird flankiert von 30 Anlagen, darunter Studien, die ähnlich lang oder noch länger sind - dem Klima zuliebe sollte dieses Klima-Dokument wirklich niemand ausdrucken. Doch der Beschluss ist auch im übertragenen Sinne groß (SZ Plus). München will in den kommenden Jahren Hunderte Millionen Euro investieren, um Gebäude zu sanieren, Solaranlagen zu installieren und mehr Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen. Die Stadt will auch Werbekampagnen in Auftrag geben, um die Münchnerinnen und Münchner dazu zu motivieren mitzumachen.Und doch wird es der Stadt voraussichtlich nicht gelingen, wie geplant bis 2035 klimaneutral zu werden.

Dieses Scheitern ist zum Teil hausgemacht, denn der Stadtrat hat sich dieses ambitionierte Ziel selbst gesetzt. Er hat 2019 nicht erst einmal Studien in Auftrag gegeben und dann abgewartet. Stattdessen hat er sofort ein Ziel formuliert, das notwendig schien. Das ist natürlich riskant. Nun muss die Stadt eben alle Hebel in Bewegung setzen, um diesem zumindest nahezukommen, denn erreichen wird sie es wohl nicht. In zu vielen Bereichen sind ihr die Hände gebunden. Um Kraftwerke umzurüsten und U-Bahnen zu bauen, fehlt das Geld. Es gibt nicht einmal genügend Handwerker, um alle Gebäude rechtzeitig energetisch zu sanieren. Was tun? München muss darauf hoffen, dass der Bund hilft. Und, so heißt es gleich zu Beginn im Grundsatzbeschluss: Es brauche "Mut und Entschlossenheit". Ob das reicht, ist fraglich. Schaden kann es zumindest nicht.

DER TAG IN MÜNCHEN

Verdächtiger nach Messerangriff am Hauptbahnhof gefasst. Bei einem Streit wird am Sonntagabend ein 22-Jähriger in einem Zug schwer verletzt. Weil der Täter zunächst flieht, sperrt die Polizei den Hauptbahnhof. Der Verdächtige wird aber erst am Montag gefasst.

Maxvorstadt: Klimaaktivisten lassen Luft aus SUV-Reifen. "Der Krampus hat Dein Auto temporär inaktiviert": Am Montagmorgen erleben einige Autofahrer eine unliebsame Nikolaus-Überraschung.

Demo am Königsplatz: Kältebus für das Protestcamp. Seit zehn Wochen protestieren Menschen aus Sierra Leone in München, doch Kälte und die schlechte Gesundheitslage machen ihnen zunehmend zu schaffen. Jetzt kommt Hilfe.

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