Es mag zwar erst April sein, doch das Rennen um die Filmfrisur des Jahres ist gelaufen: An der Vokuhila-Variation, die Ed Harris in "Love Lies Bleeding" trägt (vorne Glatze, hinten Matte), kommt im Jahr 2024 garantiert keiner mehr vorbei. Harris' Filmtochter Kristen Stewart verliebt sich in diesem wilden Frauen-Rache-Thriller in eine angehende Bodybuilderin (Katy O'Brian) und löst damit einen Gewalt-Orkan aus, gekränkte Macho-Egos, zertrümmerte Unterkiefer und lebendig verspeiste Hirschkäfer inklusive.
"Love Lies Bleeding" lief im Februar bei der Berlinale, jetzt eröffnet der Film der britischen Regisseurin Rose Glass die Fantasy Filmfest Nights: Bei diesem alljährlich im Frühjahr stattfindenden Ableger des beliebten Genrefilmfestivals werden an vier Tagen 17 Spielfilme aufgeführt, aus Ländern wie der Türkei, Frankreich, Südkorea, Estland oder den USA. Veranstaltungsort ist das Münchner City-Kino, das Publikum erwarten Neo-Noir-Thriller, Horror-Movies, Actiondramen, Scifi-Parodien oder Kung-Fu-Filme.
Was läuft im Kino?:Da steckt viel Musik drin
Bekannte Schauspieler, berühmte Opern, berüchtigte Räuber: Das erwartet das Münchner Kinopublikum in den kommenden Wochen.
Ebenfalls bei der diesjährigen Berlinale lief Bruno Dumonts höchst eigenwilliger Science-Fiction-Film "The Empire", der sogar mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde. Der Franzose erzählt vom Kampf außerirdischer Mächte, der ausgerechnet in einem nordfranzösischen Fischerdorf ausgetragen wird. Der Film verweigert sich jeglichen Genre-Konventionen, man kann ihn als "Star Wars"-Veräppelung verstehen oder sich an den Raumschiffen in Form von Notre-Dame oder Schloss Versailles erfreuen.
Nicht jeder der gezeigten Filme wird es ins reguläre Kinoprogramm schaffen, insofern kann man schräge Zeichentrick-Werke wie "The Weird Kidz" oder Kinderfilme für Erwachsene ("Riddle of Fire") auch als eine Art einmalige Gelegenheit betrachten. Andere Filme wie der Spinnen-Horrorthriller "Sting" starten schon bald bundesweit im Kino - oder wollen das Festival nutzen, um einen deutschen Verleih zu finden: Der irische Horrorfilm "Oddity" etwa erzählt von einer Frau, die alleine auf einem einsamen Landsitz übernachtet. Als es an der Tür klopft und ein unbekannter Mann um Einlass bittet, wird es ungemütlich.
Blutig geht es im Actionthriller "Boy Kills World" zu, mit dem der aus Frankfurt stammende Moritz Mohr sein Spielfilmdebüt vorlegt: Bill Skarsgård spielt einen taubstummen Mann, der eine mächtige Frau stürzen will, die einst seine Familie töten ließ. Der schwedische Schauspieler, der als Horrorclown Pennywise in den "Es"-Filmen weltbekannt wurde, zeigt sich in diesem Film von einer völlig anderen Seite: als muskelbepackte Ein-Mann-Kampfmaschine.
Fantasy Filmfest Nights , Donnerstag, 25., bis Sonntag, 28. April, City, Sonnenstraße 12a