Öffentlicher Nahverkehr in Freising:Ein weiterer Schub für die S-Bahn

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Von Dezember 2022 an soll auf der Strecke zwischen Freising und München den ganzen Tag über ein 20-Minuten-Takt gelten. Das stellt Staatsminister Florian Herrmann (CSU) in Aussicht.

Von Petra Schnirch, Freising

Auf der Linie der S 1 besteht derzeit nur zwischen München, Neufahrn und Flughafen fast ganztägig ein 20-Minuten-Takt. Auf dem Ast nach Freising ist das nur während der Stoßzeiten der Fall. Das soll sich künftig ändern, zumindest wochentags. Ein Jahr lang müssen sich die Freisinger allerdings noch gedulden. Die Verbesserungen sollen von Dezember 2022 an zum Tragen kommen, wie Staatskanzlei-Chef Florian Herrmann am Mittwoch mitteilte.

Möglich werden die zusätzlichen Fahrten durch den Einsatz von 15 Gebrauchtfahrzeugen vom Typ ET 424 der S-Bahn Hannover. Sie sollen nach einer "gründlichen Modernisierung" schrittweise von Herbst 2022 an in München eintreffen. Auf nahezu allen S-Bahn-Linien werde es dann einen durchgehenden 20-Minuten-Takt bis zu den Endstationen geben, so Herrmann. Eine langjährige Forderung der CSU im Landkreis Freising werde damit erfüllt. Die Verbesserung des Angebots sei ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. "Denn damit mehr Menschen vom Auto auf die Bahn umsteigen, muss die Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel weiter erhöht werden", sagte der Staatsminister, der zugleich CSU-Kreisvorsitzender ist.

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Mit Eröffnung der zweiten Stammstrecke 2028 wird der Betrieb neu aufgestellt

Der S-Bahn im Raum München solle damit schon vor Eröffnung der zweiten Stammstrecke "ein weiterer Schub" gegeben werden, so Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer laut der Pressemitteilung. Mit der Erweiterung der Flotte könne das Angebot auf den Außenästen deutlich ausgebaut werden und es gebe eine größere Fahrzeugreserve. "Davon erhoffen wir uns auch positive Effekte bei der Betriebsstabilität." Bis zur Endstation Freising besteht auf der Linie S 1 derzeit nur wochentags zwischen fünf und neun Uhr, von 12 bis 13 Uhr sowie von 15 bis 20 Uhr ein 20-Minuten-Takt, außerdem samstags ganz in der Früh.

Ganz neu aufgestellt werden soll der Betrieb dann mit Eröffnung der zweiten Stammstrecke, die für 2028 vorgesehen ist. Zwischen Neufahrn und München soll künftig sogar alle 15 Minuten eine S-Bahn verkehren. Die Züge werden in Neufahrn nicht mehr geteilt, sondern fahren entweder alle 30 Minuten nach Freising oder zum Flughafen weiter. Dadurch können längere Züge bis zu den Endstationen eingesetzt werden, wodurch sich die Platzkapazität erhöht. Die Taktlücke, die sich für Freising auftut, soll eine neue Expresslinie S 21X schließen. Diese Regional-S-Bahn wird voraussichtlich einmal in der Stunde von München über Freising und Moosburg bis Landshut unterwegs sein.

Auch Marzling und Langenbach dürften profitieren

Davon profitieren dürften auch Marzling und Langenbach durch eine bessere Anbindung vor allem an den Wochenenden. Die Expresslinie wird deutlich schneller ans Ziel kommen als die Züge der S 1. Die Fahrt von Freising zum Münchner Hauptbahnhof soll 29 Minuten dauern. Zum Vergleich: Auf der S 1 sind es 43 Minuten. Die Regional-S-Bahn wird ab Freising nur in Neufahrn, Unterschleißheim, Feldmoching, Moosach und Laim halten.

Woran sich bisher nichts geändert hat, ist die Auslastung der stark beanspruchten Bahnstrecke zwischen München und Landshut. Die Ergebnisse eines Gutachtens, das die Staatsregierung in Auftrag gegeben hat und das mögliche Ausbauvarianten in diesem Abschnitt untersuchen soll, liegen noch nicht vor.

© SZ vom 02.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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