Kino:Spiel mir das Lied vom Schnee

Kurt Russell (links) und Samuel L. Jackson in "The Hateful Eight". (Foto: Andrew Cooper/dpa)

Das Filmmuseum verabschiedet sich mit Quentin Tarantinos Western "The Hateful Eight" in die Weihnachtspause.

Von Josef Grübl

Schnee-Chaos, Winter-Walze, Kälte-Schock: Mit solchen Begriffen kennt man sich ja hierzulande wieder bestens aus. Jeder weiß seine eigene frühwinterliche Katastrophen-Story zu erzählen, da vergisst man beinahe, dass es anderswo auch schon mal geschneit hat. In Wyoming etwa, wo Quentin Tarantino seinen achten Spielfilm "The Hateful Eight" angesiedelt hat.

Dort zieht Mitte des 19. Jahrhunderts sogar ein echter Blizzard auf - und wie es sich für ein solches Wetterspektakel gehört, folgen Mobilitätseinschränkungen. Ein Kopfgeldjäger (Kurt Russell), der mit einer an ihn geketteten Gefangenen (Jennifer Jason Leigh) unterwegs ist, muss sogar die Fahrt in einer Kutsche unterbrechen. In Minnies Miederwarenladen, einer Mischung aus Saloon und Krimskrams-Bude, finden sie Unterschlupf - und treffen auf ein paar finstere Gestalten.

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Erst wird ausufernd dialogisiert, danach das Mobiliar pulverisiert. So läuft das fast immer bei Tarantino, sein knapp dreistündiges Western-Kammerspiel hat aber trotzdem etwas, was seine anderen Filme nicht haben: einen eigenen Morricone-Soundtrack etwa. Davon träumte der Regisseur schon lange, für die italienische Komponisten-Legende lohnte es sich ebenfalls: Er gewann dafür 2016 einen Oscar.

Mit "The Hateful Eight" endet die Ennio-Morricone-Reihe im Filmmuseum, gleichzeitig ist es die letzte Vorstellung vor der Weihnachtspause. Am 6. Januar 2024 öffnet der Kinosaal des Filmmuseums wieder, mit neuen Filmreihen und Hommagen. So werden unter anderem die französische Regisseurin Claire Simon, der aus Armenien stammende Filmemacher Sergej Parajanov oder der britische Drehbuchautor und Regisseur Alex Garland mit Retrospektiven geehrt.

The Hateful Eight, USA 2015, Regie: Quentin Tarantino, Do., 21. Dez., 19 Uhr, Filmmuseum , St.-Jakobs-Platz 1

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