Am Mittwoch:Bauern-Blockade auf der A94

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Schwere Maschinen, wütende Parolen: Protestierende Bauern vor wenigen Tagen auf dem Weg nach Zorneding. (Foto: Christian Endt)

Alle Auffahrten im Landkreis Ebersberg sollen zwischen 8.30 und 15 Uhr immer wieder zeitweise lahmgelegt werden.

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Auf der A94 unterwegs zu sein, ist momentan auch unter normalen Umständen ein mäßiges Vergnügen, schließlich ist zwischen Markt Schwaben und dem Kreuz München-Ost wegen der anstehenden Bauarbeiten die Fahrbahn verengt, was oft in stockendem Verkehr und Stau resultiert. An diesem Mittwoch sollten Verkehrsteilnehmer die Autobahn aber wohl lieber ganz meiden - jedenfalls, wenn sie pünktlich irgendwo ankommen müssen. Denn der Bauernverband Ebersberg beteiligt sich an den geplanten Blockadeaktionen der Autobahn-Anschlussstellen. "Wir sind voll mit dabei", sagt Kreisobmann Matthias Vodermeier. Er rechnet damit, dass Landwirte mit etwa 150 Fahrzeugen die Zufahrten versperren werden, alle Anschlussstellen auf der A94 werden aller Voraussicht nach betroffen sein.

Am Dienstagnachmittag fanden noch Absprachen mit Polizei und Landratsamt statt, dabei sei der Ablauf und die Dauer der Sperrungen besprochen worden, so Vodermeier. Geplant ist, dass zwischen 8.30 und 15 Uhr die Auffahrten immer wieder blockiert werden - von der Autobahn abzufahren, das soll hingegen möglich sein. Voraussichtlich werden laut Vodermeier die Auffahrten jeweils 15 Minuten lang blockiert, bevor dann weitere 15 Minuten der Verkehr wieder fließen soll. "Wir planen eher kurze Sperrungen, damit die Leute auf unserer Seite sind und wir sie nicht verärgern", so der Kreisobmann der Ebersberger Bauern. Dass die Landwirte nach wie vor den Rückhalt in der Bevölkerung haben, davon ist er überzeugt.

Protestaktion
:Bauern blockieren am Mittwoch Autobahnzufahrten rund um München

Vollständige Sperrungen sind nicht geplant, dennoch ist mit massiven Verkehrsbehinderungen im Großraum zu rechnen. Die Proteste sollen um 8.30 Uhr beginnen und sechs Stunden lang andauern.

Von Martin Bernstein

Erst am vergangenen Freitag hatten die Ebersberger Landwirte durch eine Protestaktion den Verkehr auf den Straßen im Landkreis behindert. Dabei waren die Bauern auf zwei verschiedenen Routen durch den Landkreis zur gemeinsamen Kundgebung nach Zorneding gefahren. Auch an einer zentralen Veranstaltung in der Landeshauptstadt hatten sich die Teilnehmer aus Ebersberg beteiligt, mit entsprechenden Folgen für die Verkehrsteilnehmer in der Region.

Mit dem erneuten Protest wollen die Bauern zu den laufenden Haushaltsberatungen im Bundestag nochmals deutlich machen, dass sie eine schrittweise Abschaffung der Agrardiesel-Rückvergütung nicht akzeptieren werden. "Wir wollen ein Zeichen an die Politik senden, dass wir Bauern in kürzester Zeit alles zumachen könnten, wenn wir wollen würden", beschreibt Vodermeier das Ziel der Aktion.

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