Stimmen zum Tod von Elmar Wepper:"Ein wundervoller Mensch"

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Der Münchner starb am 31. Oktober 2023 im Alter von 79 Jahren. (Foto: Ursula Düren/dpa)

Weggefährten, Kollegen, Politiker und Freunde zeigen sich tieftraurig über den Tod des Schauspielers Elmar Wepper.

Von Bernhard Blöchl, Josef Grübl und Susanne Hermanski

Michaela May, Schauspielerin : "Sein Tod reißt ein riesen Loch in mein Leben. Ich kannte Elmar seit 1972. Beim ersten gemeinsamen Film war ich sogar in ihn verliebt. Aber ich hatte keine Chance, er hatte damals schon eine Freundin. Was stattdessen folgte, war eine lebenslange Freundschaft. Wir haben so vieles zusammen gedreht, fast immer war er mein Partner, und ich habe das geliebt. Denn er besaß als Mensch wie als Schauspieler Feingefühl und Einfühlungsvermögen. Weil er aus seiner Seele heraus spielte, ist einem als Zuschauer das Herz aufgegangen. Er war bescheiden, alles Laute hat er nicht gemocht. Das Private was ihm immer wichtiger als jeder gesellschaftliche Popanz. In der Corona-Zeit haben wir gemeinsam Seniorenprojekt ins Leben gerufen, den Verein ,Retla', das steht für ,Alter', nur rückwärts gelesen. Wir haben uns als sogenannte Telefonengel um einsame Menschen gekümmert und einfach nur mit ihnen gesprochen, oft zu zweit. Das hat uns einander als Freunde auch noch einmal näher gebracht. Er war im wahrsten Sinne ein wundervoller Mensch."

Elmar Wepper gerahmt von Michaela May und Kollegin Monika Baumgartner 2014 in den Bavaria Filmstudios bei der Fernseh-Gala zu 50 Jahre Bayerisches Fernsehen. (Foto: Tobias Hase/dpa)

Uschi Glas, Schauspielerin: "Elmar Wepper war nicht nur ein Lieblingskollege von mir, sondern auch ein echter Freund. Ich kann es nicht fassen und bin sehr traurig."

Doris Dörrie, Regisseurin und Autorin ("Kirschblüten - Hanami"): "Elmar, wunderbarer Schauspieler, wunderbarer Mensch. Ich werde dich sehr vermissen."

Wunderbares Trio: Hannelore Elsner mit Regisseurin Doris Dörrie und Elmar Wepper bei den Dreharbeiten von "Kirschblüten - Hanami". (Foto: Jens Kalaene/dpa)

Johanna Bittenbinder, Schauspielerin: "Er war eine Seele von Mensch und ein grandioser Schauspieler ohne irgendwelcher Allüren. Außerdem war er ein absoluter Lieblingskollege! Das hat mich sehr getroffen."

Franz Xaver Bogner, Regisseur und Autor ("Irgendwie und Sowieso"): "Ich bin zutiefst erschrocken ob der Nachricht. So viele Drehtage, die wir zusammen verbracht haben. Und Elmar war immer ein großer Rückhalt, eine Versicherung, dass es gut wird für mich. Sein Gespieltes war immer besser als das Geschriebene. Darauf war Verlass. Auf eine ganz merkwürdige Art und Weise fallen mir jetzt seine letzten Worte als Amerika-Sepp in ,Irgendwie und Sowieso' ein: ,Irgendwann muss jeder mal heimgehen, egal wo das dann ist.' Ciao, Elmar, ich vermisse dich jetzt schon."

Elmar Wepper in Franz Xaver Bogners Serie "Irgendwie und Sowieso" aus dem Jahr 1986 (links neben Ottfried Fischer). (Foto: imago/United Archives)

Christoph Gröner, Direktor Filmfest München: "Elmar Wepper hatte das, was den großen Münchner Volks-Schauspielertyp immer wieder ausmacht, unendliches Charisma und kühne Verschmitztheit. Auf dem Filmfest München war er über die Jahre immer wieder ein sehr gern gesehener Gast auf den großen Empfängen. Und verblüffte uns mit seiner Kinoneuerfindung seit ,Hanami' vollends. Ein facettenreicher, lebenskluger Schauspieler ist von uns gegangen."

Florian Gallenberger, Präsident der Deutschen Filmakademie und Regisseur ("Grüner wird's nicht"): "Lieber Elmar, alle, die dich kennen durften, und natürlich besonders diejenigen, die das Glück hatten, dich zum Freund zu haben, hast du beschenkt, immer wieder, immer neu. Mit deiner schier unendlichen Herzenswärme, deiner menschlichen Großzügigkeit und deinem wunderbaren Lachen. Deine Empathie, deine Einfühlsamkeit und dein Interesse an allem Menschlichen haben dich nicht nur zu einem der großartigsten Schauspieler dieses Landes gemacht, sondern vor allem auch zu dem einzigartigen Menschen, der du warst. Noch vor zwei Tagen haben wir uns Nachrichten geschrieben und lose Pläne gemacht, wann wir uns treffen wollen. Jetzt bin ich todtraurig und fassungslos, wie wahrscheinlich alle, die dir nahestanden. Ich möchte dir danken für all die Freude, die du uns bereitet hast, für die wunderbaren Reisen, auf die wir mit dir und deinen Figuren gehen durften und für das Glück, das du mit uns geteilt hast. Ich möchte deiner wunderbaren Frau Anita und deinem Sohn Elmar mein herzliches Beileid sagen. Du wirst uns allen unendlich fehlen!"

Haben den Kinofilm "Grüner wird's nicht" zusammengedreht: Elmar Wepper und Regisseur Florian Gallenberger beim Presseempfang des FilmFernsehFonds Bayern (FFF) 2017. (Foto: Catherina Hess)

Ministerpräsident Markus Söder: "Mit großer Bestürzung habe ich vom Tod von Elmar Wepper erfahren. Elmar Wepper war ein bayerisches Multitalent, er hat die Herzen der Menschen bewegt. Nicht nur als Schauspieler in unvergesslichen Serien wie ,Irgendwie und Sowieso' oder ,Polizeiinspektion 1' stellte er sein breites Repertoire unter Beweis. Auch als Synchronsprecher bekannter Hollywoodgrößen war seine Stimme über Jahrzehnte hinweg bei den Menschen präsent. Ebenso erfolgreich war er auch auf der Kinoleinwand, großartig etwa war seine Darstellung in ,Kirschblüten - Hanami'. Elmar Wepper war ein bayerischer Schauspieler im allerbesten Sinne, einer, dem es immer gelang, unsere Heimat in Film und Fernsehen echt und unaufgesetzt zu verkörpern. Bayern wird ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren."

Kulturstaatsministerin Claudia Roth: "Der Tod von Elmar Wepper berührt mich sehr. Mit ihm verliert Deutschland einen herausragenden Schauspieler und einen feinsinnigen Menschen, der nicht nur für seine Schauspielkunst, sondern auch für sein soziales Engagement ausgezeichnet wurde."

Kunstminister Markus Blume: "Mit Elmar Wepper verlieren wir einen großen bayerischen Schauspieler. Sein Können und sein unverwechselbarer Charme hat die bayerische Kultur und Lebensart auf den Bildschirm gebracht: Er hat sowohl als Volksschauspieler in Kultserien wie als Auto-Sepp in "Irgendwie und Sowieso" oder als Polizeibeamter Heinl in "Polizeiinspektion 1" als auch in Charakterrollen in Film und Fernsehen sein Publikum berührt. Solange ich zurückdenken kann, hat er mich mit seinen Figuren immer begleitet. Er bleibt ein unvergesslicher Teil der bayerischen und deutschen Filmkultur! Wir werden ihn sehr vermissen."

Thomas Schwendemann, Regisseur und Drehbuchautor: ",Es gibt a Zeit, da geht's miteinander, und es gibt a Zeit, da geht's auseinander. Und de geht jetzt o!' (Martin Binser/Toni Berger). Danke, Elmar Wepper, für so viele unvergessliche, authentisch-bayerische Film- und Fernseh-Momente. Gern hätte ich die Ehre gehabt, mit ihm zu drehen, doch hat es leider nie geklappt. Ich hoffe, er düst mit einem Caddy '59, ,Jambalaya' hörend, durch den weiß-blauen Himmel. Gute Reise."

Markus Goller, Regisseur ("Alles ist Liebe"): "Elmar war einmalig und einer der tollsten Menschen, die ich kennenlernen durfte. Wenn die Welt nur mit Menschen wie ihm bevölkert wäre, wäre sie der schönste Ort, voller Verbindung, Lachen, Respekt, Toleranz und unglaublicher Liebe."

FC Bayern: "Der FC Bayern trauert um sein langjähriges Mitglied Elmar Wepper, der im Alter von 79 Jahren gestorben ist. Der beliebte bayerische Schauspieler und gefragte Synchronsprecher hat sich dem deutschen Rekordmeister bereits im Oktober 1965 angeschlossen und wurde im Verein zuletzt mit der stolzen Mitgliedsnummer 180 geführt. Elmar Wepper war regelmäßig Gast bei den Spielen der Roten in der Allianz Arena ... Der FC Bayern ist in Gedanken bei den Angehörigen und Freunden von Elmar Wepper."

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SZ PlusNachruf auf Elmar Wepper
:Man musste ihn mögen

Elmar Wepper ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Der jüngere der beiden Wepper-Brüder war der ruhigere, feinsinnigere - auch als Schauspieler.

Von Philipp Crone

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