Kunst - Berlin:Deutsche Familien geben Artefakte an Mexiko zurück

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin/Mexiko-Stadt (dpa) - Zwei deutsche Familien haben 34 historische Kunstgegenstände aus Mexiko an das lateinamerikanische Land zurückgegeben. Zwei Personen hätten sich an die mexikanische Botschaft in Berlin gewandt, um die Stücke zu übergeben, teilte Mexikos Regierung am Mittwoch mit. Demnach befanden sich alle Artefakte in Nordrhein-Westfalen - 28 davon in Monheim am Rhein, die übrigen sechs in Recklinghausen. Die Übergabe sei bereits im Mai erfolgt.

Mexikos Außenminister Marcelo Ebrard und Kulturministerin Alejandra Frausto bedankten sich bei einer Online-Veranstaltung am Mittwoch für die freiwillige Rückgabe. Dies wäre vor einigen Jahren vielleicht nicht möglich gewesen, sagte Ebrard. Es finde ein Umdenken statt, was den Besitz solcher Stücke angehe. Das sei ein ermutigendes Ergebnis der Bemühungen in mehreren Ländern.

Die Artefakte stammen nach Angaben der mexikanischen Regierung aus verschiedenen Epochen und Regionen. Darunter seien eine menschenähnliche Steinmaske im Stile der Zivilisation der Olmeken aus der mesoamerikanischen Vorklassik, datiert auf den Zeitraum zwischen 1200 und 600 vor Christus. Auch gehörten mehrere Menschenfiguren und Gefäße aus Ton aus den Zeitaltern der Klassik (250-900 nach Christus) und der postklassischen Kultur (1000-1521) dazu.

Mexikos Kulturbehörden setzen sich seit einigen Jahren verstärkt für den Schutz des Kulturerbes des nordamerikanischen Landes auch im Ausland ein. So beschwerten sie sich über Versteigerungen in renommierten Auktionshäusern von Kunstgegenständen aus der Zeit vor der spanischen Eroberung Mexikos sowie über internationale Modemarken, weil diese klassische Textilmuster indigener Volksgruppen ohne deren Erlaubnis in ihren Kollektionen verwendet hatten.

© dpa-infocom, dpa:210617-99-26567/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: