Jüdisches Leben:Der Stein der Versöhnung

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Bei den Restaurierungsarbeiten am Sebalder Pfarrhof in Nürnberg wurde ein eingemauerter jüdischer Grabstein entdeckt. Jetzt klärt ein kleines Museum über diesen auf. (Foto: Olaf Przybilla)

Als man 2019 einen jüdischen Grabstein in der Nürnberger Sebalduskirche fand, drohten alte Wunden zwischen evangelischer und jüdischer Gemeinde wieder aufzureißen. Ein kleines Museum soll nun aufklären und versöhnen.

Von Olaf Przybilla, Nürnberg

Jo-Achim Hamburger macht keinen Hehl daraus, dass der Fund eines jüdischen Grabsteins die Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg vor eine Aufgabe gestellt hat, die mit Dilemma eher noch vorsichtig umschrieben wäre. "Ausgiebig und heftig" sei in der Gemeinde, der er vorsteht, diskutiert worden, berichtet Hamburger. Denn eines sei allen klar gewesen, nachdem 2019 in der Eingangshalle des Sebalder Pfarrhofs dieser eingemauerte Grabstein entdeckt worden war. Dieser Stein ist Raubgut. Und mehr noch. Er muss als Folge einer Grabschändung in den Pfarrhof einer der geschichtsmächtigsten evangelischen Kirchengemeinden Süddeutschlands gelangt sein. Was tun also damit?

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