Ihr Lachen klingt ein wenig heiser, fast so, als hätte Pierrette Herzberger-Fofana es in den vergangenen 73 Jahren überdurchschnittlich oft benutzt. Während einer eineinhalbstündigen Begegnung im Straßburger EU-Parlament Anfang Mai amüsiert sich die Grünen-Abgeordnete immer wieder herzhaft, etwa wenn sie von ihrem Ankommen in Bayern erzählt, 1972: In München fanden gerade die Olympischen Spiele statt, die Stadt blühte auf, wollte sich bunt und weltoffen zeigen. "Damals wurden händeringend schwarze Frauen für die Spiele gesucht", erinnert sich Herzberger-Fofana. Auch ihr, einer Germanistik-Studentin aus Senegal, sei ein Job als Hostess angeboten worden - samt Dirndl. "Ich sah süß darin aus", sagt sie und gibt ein aufgekratztes Lachen von sich.
EU-Abgeordnete:"Ich musste immer mein eigenes Vorbild sein"
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Entspricht nicht dem gängigen Politikertypus aus Bayern: die Erlanger Europaabgeordnete Pierrette Herzberger-Fofana.
(Foto: Jan A. Staiger)Die Erlanger Grünen-Politikerin Pierrette Herzberger-Fofana war als schwarze Frau oft die Erste: an der Uni, im Stadtrat, im EU-Parlament. Über eine, die vor eigenen Ambitionen nie zurückschreckte - und sich auch von Rassismus nicht bremsen ließ.
Von Thomas Balbierer, Straßburg
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