Landespolitik:Die CSU und die Kunst, brisante Themen rechtzeitig abzuräumen

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Die Rolle des Landesvaters ist Ministerpräsident Markus Söder eine der liebsten, wie beim Patronatstag der bayerischen Gebirgsschützen am Tegernsee. Und wenn jemand anders meint, Volkes Stimme genauer zu hören, dann ist Söder schnell zur Stelle - und übernimmt. (Foto: Uwe Lein/dpa)

Radentscheid, Bienen-Volksbegehren, Trinkwasser-Privatisierung: Immer wieder erkennt die Regierungspartei nicht rechtzeitig, was die Menschen bewegt. Doch bevor jemand anders punkten kann, greift der Ministerpräsident ein. Über eine ganz spezielle Politik-Strategie.

Von Andreas Glas und Johann Osel

Der teure Transrapid zum Münchner Flughafen, die ungeliebten Studiengebühren, die Debatte übers "Turbo-Abitur" im achtjährigen Gymnasium - historisch gesehen hat die CSU einige Erfahrung darin, unliebsame Themen pünktlich zur Landtagswahl abzuräumen. Damit sich Unmut, der in einer speziellen Sache brodelt, nicht breiter auswächst, damit die Opposition keine Steilvorlagen hat. Auch Markus Söder versteht sich, seit er im Frühjahr 2018 Ministerpräsident wurde, in dieser Kunst. Erst recht jetzt, keine fünf Monate vor der Landtagswahl. Eine Chronologie des Prinzips Abräumens unter Söder, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

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