Medizingeschichte:Wie Lepra-Kranke im Mittelalter in Bayern lebten

Lesezeit: 4 min

Im Siechkobel St. Jobst in Nürnberg von 1373 lebten die Lepra-Kranken anders als in anderen Siechenhäusern in der Kirche - und zwar auf zwei Stockwerken im hinteren Teil des Gotteshauses, wo sich heute die Orgel befindet. (Foto: Max Weinhold)

Einst gab es 220 sogenannte Siechenhäuser im Freistaat. Waren das gefängnisartige Orte der Ausgrenzung? Oder eher Hospize für privilegierte Patienten? Eine Spurensuche in Franken.

Von Max Weinhold, Bamberg, Nürnberg

Siechenhäuser gab es in Bayern einst zuhauf. Das älteste der 220 im Freistaat dokumentierten Leprosorien, wie die Einrichtungen auch heißen, stammt von 1088 und stand wie die meisten in Franken, genau genommen am Peterplatz in Würzburg. Ihren Namen tragen die Häuser, weil sie Alte und Kranke, vornehmlich aber Lepra-Patienten beherbergten, die dort: siechten. Weil die Zahl der Lepra-Kranken vom 14. Jahrhundert an in Mitteleuropa sank, fanden die Siechenhäuser später oft eine andere Nutzung - oder verschwanden.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusMitten in Nürnberg
:Denkmalschutz - was soll's?

Die ranghöchste Kulturpolitikerin der Republik, Claudia Roth, hat vorgeschlagen, Nürnbergs Opernhaus könnte dauerhaft aufs ehemalige NS-Areal umziehen. Interessanter Vorschlag. Aber war da nicht was?

Von Olaf Przybilla

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: