Vergangenheitsbewältigung:Monumente des Hasses

Lesezeit: 4 Min.

Etwa zehn "Judensau"-Darstellungen gibt es in Bayern. Sie zeugen von einem Antisemitismus lange vor der Nazi-Zeit. Wie soll man mit den Schmähbildern umgehen?

Von Thomas Stöppler

Man muss schon sehr genau hinschauen und vorher ein wenig suchen, damit man die Figur oben an der Südostseite von St. Sebald erkennen kann: eine Sau, an deren Zitzen zwei Menschen saugen, ein Dritter füttert sie, ein Vierter sammelt ihre Exkremente ein. Die Sau schaut Richtung Hauptmarkt hin zum ehemaligen jüdischen Viertel von Nürnberg. Den Juden der Stadt ist die steinerne Schmähung auch gewidmet. Um 1380 herum entstand die Darstellung, 1349 war das Nürnberger Judenviertel bei einem Pogrom mit mehr als 600 Toten dem Erdboden gleich gemacht worden.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusVorurteile und Rassismus
:"Ausgrenzung stärkt das eigene Selbstbewusstsein"

Der Historiker Wolfgang Benz forscht über Vorurteile in der Gesellschaft. Er erklärt, wie Ressentiments entstehen, warum die Opfer nicht schuld daran sind - und weshalb Ausgrenzung oft in Gewalt mündet.

Interview von Sabine Reithmaier

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: