Fußgängerschutz:Einige Notbremssysteme versagen im Test

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Nicht immer schafften es die Autos bei Tests des US-Versicherungsforschungsinstituts IIHS, rechtzeitig vor dem Dummy zum Stehen zu kommen. (Foto: IIHS)

Bei Tests in den USA rammen einige Autos trotz Notbremsfunktion Fußgänger-Dummys ungebremst von der Straße. Am besten schneiden deutsche Premiumhersteller ab.

Von Christina Kunkel

Für Autofahrer ist es ein Albtraum: Hinter einem parkenden Wagen läuft plötzlich ein Kind auf die Straße. Um rechtzeitig zu bremsen, ist es zu spät. Das können Autos mit eingebauten Notbremssystemen besser, sagen die Hersteller. Tatsächlich bescheinigen aktuelle Tests des US-Versicherungsforschungsinstituts IIHS vor allem Modellen deutscher Premiumhersteller, Fußgänger vor schweren Unfällen schützen zu können. Doch es gibt auch einige Autos, die bei den Tests trotz Sicherheitssystemen die Dummys ungebremst von der Straße rammten.

Warum solche Notbremsassistenten wichtig sind, zeigt ein Blick auf die Unfallstatistik. Jedes Jahr verunglücken in Deutschland mehr als 30 000 Fußgänger im Straßenverkehr, 2018 starben 458 Menschen, die zu Fuß unterwegs waren. Diese Unfallzahlen sind seit Jahren konstant. Welche Assistenzsysteme Fußgänger wirklich schützen können, zeigen die aktuellen Testergebnisse aus Amerika.

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19 Modelle mit Notbremsfunktionen haben die amerikanischen Sicherheitsexperten getestet. Interessant dabei: Einige Hersteller wie BMW oder Mercedes bieten verschiedene Varianten ihrer Bremsassistenten an. So sollte man meinen, dass aufpreispflichtige Systeme auch besser abschneiden als die Standard-Varianten.

Bei der Mercedes C-Klasse bestätigte sich das: Die teurere Version des Notbremsassistenten landete in der besten von vier Kategorien (Superior), während die Standardvariante auf einen in Fahrtrichtung auf der Straße laufenden Dummy überhaupt nicht reagierte und deshalb in die zweitschlechteste Kategorie (Basic) eingestuft wurde. Beim 3er BMW war es kurioserweise genau andersherum: Der Wagen mit dem teuren System "Active Driving Assistant Professional" schnitt schlechter ab als das Modell mit der Standard-Variante - unter anderem, weil er bei einem die Straße kreuzenden Kind gar nicht bremste.

Die Tests bestanden aus drei Szenarien, die jeweils mit zwei unterschiedlichen Geschwindigkeiten gefahren wurden: Ein Erwachsener kreuzt die Straße bei freier Sicht, ein Kind läuft hinter einem parkenden Fahrzeug auf die Fahrbahn und ein Erwachsener läuft parallel zur Fahrtrichtung auf der Straße.

Insgesamt stellen die Tester den deutschen Herstellern ein sehr gutes Zeugnis aus. Die ersten Plätze belegen der Audi A4, der 3er BMW und die Mercedes C-Klasse. Aber auch der Nissan Maxima, der Subaru Outback und das Volvo-Modell S60 haben demnach wirksame Systeme zum Erkennen von Fußgängern auf der Straße, die eine Notbremsung auslösen. Diese Autos wichen Fußgängern aus oder bremsten teilweise so schnell ab, dass ein Unfall komplett verhindert werden konnte. In der zweitbesten Kategorie (Advanced) finden sich unter anderem das Model 3 von Tesla und der Mazda 6.

Doch es gab auch ernüchternde Testergebnisse: Die Modelle Ford Fusion, Hyundai Sonata und Kia Optima reagierten entweder zu langsam oder überhaupt nicht auf die kreuzenden Fußgänger-Dummys.

Generell sei die Technologie noch stark verbesserungswürdig, sagt IIHS-Präsident David Harkney. So funktionieren die Assistenzsysteme bisher nur bei Tageslicht. Bei einem Test der US-Automobilvereinigung AAA mit anderen Modellen kam heraus, dass bei Dunkelheit, wenn die meisten Unfälle mit Fußgängern passieren, die Systeme versagten. Harkey fordert daher, die Scheinwerfer müssten verbessert werden, damit Menschen auf der Fahrbahn bei Nacht erkannt würden.

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