Seneca, dem alten Philosophen, war das Treiben in Baiae ein Graus. Das Heilbad am Golf von Neapel war ein beliebter Erholungsort der römischen Oberschicht. Prominente wie Cicero besaßen Landgüter in der Nähe, Kaiser wie Hadrian und Nero gehörten zu den Gästen, Letzterer ließ in dem Kurort gar seine Mutter ermorden. Antiken Autoren zufolge herrschten in Baiae Luxus, Prostitution und Zügellosigkeit. Auch der Stoiker Seneca klagte, der Kurort werde zu einem "Schlupfwinkel aller Laster". Der Philosoph besuchte Baiae wenige Jahre vor seinem Tod im Jahr 65 nach Christus, und er ertrug es dort nur einen einzigen Tag. Doch was ihm seinen kurzen Aufenthalt offenbar am meisten vergällte, war nicht etwa die Unmoral.
Kuriose Sammlungen:Einer schrie immer
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Ein neues Museum im Westen Englands präsentiert eine umfangreiche Sammlung von Pinzetten. Mit den Utensilien rupften sich die Römer einst die Achselhaare aus. Folge 1 der SZ-Serie "Was ist das denn?".
Von Jakob Wetzel
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