Psychologie:Typisch Einzelkind - oder?

Lesezeit: 2 min

Die Erde eiert - und das hat auch mit den Menschen zu tun. (Foto: Ute Grabowsky/imago images)

Verhalten sich Kinder ohne Geschwister egoistisch, ist die Erklärung oft, sie seien eben verwöhnt und Kompromisse nicht gewöhnt. Über einen hartnäckiges, aber falsches Klischee.

Von Sebastian Herrmann

Treten Katastrophen ein, provoziert das ein dringendes Bedürfnis nach Erklärungen. Was war die Ursache, was der Auslöser dieses Ereignisses? Es muss ein Grund benannt werden, sonst bleibt die Seele ratlos und hungrig. Also lieber eine schlechte als gar keine Erklärung, lautet die Faustregel, denn Ungewissheit und den Zufall verabscheuen die Menschen. Und damit, harter inhaltlicher Schnitt, zu Kindern, deren Verhalten manchmal eine mittlere Katastrophe sein kann. Die Kleinen maulen, sie motzen, schreien und quengeln. Sie werfen sich im Supermarkt auf den Boden, wollen ständig am Tablet zocken oder Netflix glotzen. Und wenn sie Mama und Papa mal nicht nerven, drangsalieren sie ihre Kinderkollegen. Da staunen die Erwachsenen im Einzelfall und fragen sich: Welche Macht hat dieses süße Wesen in ein narzisstisches Monster verwandelt, dessen vollumfängliches Destruktionspotenzial sich dann im Erwachsenalter entfaltet?

Zur SZ-Startseite

SZ PlusPsychologie
:Warum manche Menschen besonders schusselig sind

Handy ins Klo gefallen, Schlüssel verlegt, Hemd vollgekleckert: Was beeinflusst, wie sehr ein Mensch zu Schusseligkeit neigt - und wer ist besonders betroffen? Über Gehirn und Gene, fehlendes Selbstvertrauen - und die guten Seiten der Zerstreutheit.

Von Charlotte Geißler

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: