Das Protokoll:Die letzten Tage von Wirecard

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Illustration: Stefan Dimitrov (Foto: Stefan Dimitrov)

Nur noch ein paar Minuten, dann tauchen die Milliarden auf, diesmal wirklich! Keine Ausrede war zu absurd, als Markus Braun und Jan Marsalek darum kämpften, die Kontrolle bei Wirecard zu behalten. Wie der einstige Vorzeigekonzern kollabierte - rekonstruiert aus E-Mails, internen Unterlagen und zahlreichen Gesprächen.

Von Christoph Giesen, Lena Kampf, Klaus Ott, Katja Riedel, Jörg Schmitt, Meike Schreiber, Jan Willmroth und Nils Wischmeyer

16. Juni: Zwölf Milliarden Euro

Am Morgen haben sie in Berlin die Corona-Warn-App vorgestellt. Weltweit wohl "die beste", lobt Kanzleramtsminister Helge Braun, Telekom-Chef Timotheus Höttges nennt die App gar einen "Rockstar". Deutschland kann auch Digitalisierung, soll das heißen, nicht bloß Traditionsindustrie - endlich einmal ein positives Signal in diesen tristen Corona-Tagen. Als einer der wenigen deutschen Vorzeigekonzerne im Digitalgeschäft gilt vielen an jenem Morgen auch noch der Zahlungsdienstleister Wirecard aus Aschheim bei München. Das Unternehmen ist zu diesem Zeitpunkt an der Börse zwölf Milliarden Euro wert, mehr als doppelt so viel wie die Lufthansa.

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